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Klaus Liebscher

Foto: APA/techt hans-klaus

Wien - Klaus Liebscher, Chef der "Banken-ÖIAG" Fimbag, Hypo-Alpe-Adria- Aufsichtsratsmitglied und Ex-Gouverneur der Notenbank, wird nun wohl doch Aufsichtsratschef der Hypo Alpe Adria. Am Dienstag hatte er sich unter dem Hinweis, er habe "so viele andere Aufgaben", nicht als Kandidat für die Nachfolge von Johannes Ditz gesehen. Am Dienstagabend soll ihn die schwarze Regierungsspitze überzeugt haben; wobei weder er noch das Finanzministerium zu einer Bestätigung der Personalie bereit waren.

Inzwischen wurden, via Kleine Zeitung, die Details des Verkaufsvertrags für die Hypo-Österreich bekannt (Preis laut Mitteilung der Bank: 65 Mio. Euro). Demnach hat der britisch-indische Käufer Sanjeev Kanoria bisher nur fünf Mio. Euro überwiesen, 27 Mio. sollen innerhalb der nächsten zwei Wochen folgen.

Für die zweite Hälfte des Kaufpreises gebe es nur eine Garantie; wann wie viel weiteres Geld fließt, sei ungewiss. Die Käufer sollen laut Vertrag das Recht haben, "bei Uneinigkeit über einzelne Wertberichtigungen oder Kreditvorsorgen das betreffende Geschäft an die Muttergesellschaft (Hypo International) abzutreten". Im Extremfall könnte die Restzahlung dadurch sogar "bei null" liegen, behaupten " Insider" laut Zeitung. Die Bank verweise darauf, dass es sich um einen " normalen" Kaufvertrag handle.

Die Diskussionen um die Zukunft der restlichen Hypo gehen auch weiter. Fimbag-Aufsichtsratschef, Ex-Finanzminister Hannes Androsch, plädierte am Mittwoch für die Schaffung einer Bad Bank. Das haben auch Ditz und sein Ex-Aufsichtsratsvize Rudolf Scholten getan. (gra, APA, DER STANDARD, 6.6.2013)