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Nur 70 Kilometer nordwestlich von Prag überflutete die Elbe ganze Ortschaften. In der tschechischen Hauptstadt entspannte sich die Situation, die U-Bahn blieb weiterhin gesperrt.

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In Passau, wo dieser Feuerwehrmann eine Verschnaufpause einlegt, geht es jetzt an die umfangreichen Aufräumarbeiten.

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"Land unter" hieß es am Mittwoch im sächsischen Königstein. In Halle erreichte der Elbe-Pegel seinen 400-jährigen Höchststand.

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Berlin/Prag/Budapest - Die Pegelstände der Elbe steigen und steigen, in Bayern und Thüringen dagegen stabilisiert sich die Hochwasserlage allmählich. Nicht so in Ostdeutschland: Auch am Mittwoch mussten hunderte Menschen in Dresden ihre Häuser verlassen, das Elbe-Wasser kletterte dort auf 8,43 Meter.

Nach Schätzungen des sächsischen Umweltministeriums soll das Hochwasser jedoch nicht ganz die Dimensionen der Flutkatastrophe von 2002 erreichen. "Wir gehen von neun Meter plus aus, die 9,40 Meter sind inzwischen ausgeschlossen", sagte der Referatsleiter im Umweltministerium.

In Halle in Sachsen-Anhalt erreichte die Saale am Mittwoch den höchsten Stand seit 400 Jahren. Wegen des erwarteten Rekordhochwassers herrschte in Niedersachsen Katastrophenalarm. Die Hochwasserlage in Brandenburg spitzte sich ebenfalls zu.

Auch in Tschechien blieb die Situation prekär. In Usti überflutete das Hochwasser weite Teile der tschechischen Industriestadt. Von Tschechien aus wurden auf der Elbe mehrere Gastanks und Container nach Sachsen mitgerissen. Es soll sich dabei aber nicht um Gefahrgut handeln.

Der Pegelstand der Elbe soll in Usti, einer Stadt mit 100.000 Einwohnern, nach Behördenangaben noch weiter ansteigen - erwartet wird ein Hochwasser zwischen 11,1 und 11,5 Metern, normal sind an dieser Stelle im Norden des Landes etwa zwei Meter. In Prag begann sich die Lage langsam zu entspannen, das U-Bahn-Netz im Zentrum blieb aber geschlossen.

Erstes Opfer in Slowakei

In der Slowakei hat das Donauhochwasser vermutlich ein erstes Todesopfer gefordert. Rettungskräfte haben am Mittwoch aus dem Stausee Gabcikovo südöstlich der Hauptstadt Bratislava die Leiche eines Mannes geborgen, der ertrunken sein dürfte.

Eineinhalb Tage vor dem erwarteten Eintreffen der Scheitelwelle der Donau hegten die Bewohner in Bratislava die Hoffnung, verschont zu bleiben, obwohl sich der Pegel unaufhaltsam der Zehn-Meter-Marke näherte. Am frühen Mittwochnachmittag wurden in Bratislava bereits 9,80 Meter gemessen. Laut Prognosen sollte die Donau am späten Donnerstagnachmittag ihren Höchststand von 10,20 Metern erreichen.

Laut dem Bürgermeister von Bratislava, Milan Ftacnik, ist die Stadt für ein tausendjährliches Hochwasser gewappnet. Materielle Schäden können allerdings nicht völlig verhindert werden, meinte er. (APA, dpa, red/DER STANDARD, 6.6.2013)