Die deutsche Bundesregierung kommt der Deutschen Telekom bei ihrem Breitbandausbau finanziell nicht so stark entgegen wie vom Konzern erhofft. Das Bonner Unternehmen hatte seinen Aktionären - der größte ist der Bund mit einem Anteil von 32 Prozent - erstmals angeboten, für 2012 statt einer Bar- eine Aktiendividende zu zahlen, um angesichts der Milliardenkosten für den Netzausbau die Unternehmenskasse zu schonen. Das Bundesfinanzministerium zieht aber nicht mit. "Wir werden die Bar-Option wählen", sagte eine Sprecherin am Mittwoch.

Ausschüttung in Aktien

Der Bund hält direkt noch 15 Prozent am früheren Staatsunternehmen - weitere 17 Prozent sind bei der staatseigenen KfW geparkt. Diese hält sich zu den Details noch bedeckt, wird aber einen Teil der Ausschüttung in Aktien erhalten. "Die KfW wird sich an dem Wahlrecht beteiligen", sagte eine Sprecherin.

70 Cent je Titel

Der Schritt hat Folgen für den Anteil des Bundes an der Telekom: Da die KfW neue T-Aktien aus einer Kapitalerhöhung erhält, steigt auch ihr Anteil an dem Bonner Unternehmen. Um die Dividende in T-Aktien zu erhalten, musste sich die Investoren in den vergangenen Wochen bei ihrer Bank melden, ansonsten werden wie in den Vorjahren 70 Cent je Titel als Dividende überwiesen. Für welche Variante sich die Anteilseigner entschieden haben, werde die Telekom am Montag veröffentlichen, sagte ein Konzernsprecher.

Sachdividende weniger populär

Aktionäre, die sich für die Ausschüttung in Aktien statt in bar entscheiden, erhalten für je 12,5 eigene Aktien eine weitere Aktie hinzu. Eine Sachdividende gilt als wenig populär, weil die zusätzliche Ausgabe von Aktien den Aktienkurs und den Gewinn pro Anteilsschein verwässert.

Breitband-Ausbau

Allein vier Milliarden Euro steckt der Konzern in die Modernisierung des US-Mobilfunknetzes, weitere sechs Milliarden Euro stehen für den Breitband-Ausbau in Deutschland an. Zudem wurde die Ausschüttung für dieses und nächstes Jahr auf einen halben Euro je T-Aktie gekappt - das ist der niedrigste Stand seit knapp zehn Jahren. (APA, 6.6.2013)