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Gut aufgestellt: das Team Kolumbiens.

Foto: REUTERS/Enrique Marcarian

Buenos Aires - Dem französischen Erstliga-Aufsteiger AS Monaco sind sie rund 100 Millionen Euro wert, Kolumbien sollen sie nach 16 Jahren Abstinenz wieder auf die WM-Bühne führen. Radamel Falcao und James Rodríguez, kostspielige Neuzugänge im Glamour-Fürstentum, fordern am Freitag den Weltfußballer Lionel Messi und Argentinien, Spitzenreiter in der südamerikanischen WM-Qualifikation, heraus.

Im Monumental-Stadion von Buenos Aires stehen sich in Messi und Falcao, zwei der besten Angreifer der Welt, gegenüber. Der Sieger des Duells greift bei dann noch fünf ausstehenden Runden auf jeden Fall nach einem Ticket für die Endrunde im kommenden Jahr im benachbarten Brasilien.

Argentinien (24 Punkte), Kolumbien (19), Venezuela (15)

Schließlich haben Argentinien (24 Punkte) und Kolumbien (19) ein Polster auf das fünftplatzierte Venezuela (15). Der Tabellenzweite Ecuador (20) kann beim Siebten Peru (11) mit einem Dreier der Konkurrenz ebenfalls enteilen. Dagegen hofft der spielfreie Südamerika-Meister Uruguay (Sechster/13) inständig auf Ausrutscher Chiles (Vierter/15) beim Schlusslicht Paraguay (8) und Venezuelas in Bolivien (Achter/9). Die ersten vier Teams qualifizieren sich direkt, das fünfte spielt noch gegen einen Asienvertreter um ein WM-Ticket.

Für Kolumbiens Idol Carlos Valderrama ist die neue "goldene Generation" bereits geboren. "Wenn es gut läuft, kommen die Vergleiche von alleine. Wir hatten eine erfolgreiche Epoche. Und jetzt sind die Jungs auf einem guten Weg. Sie geben dem kolumbianischen Volk die Hoffnung, wieder bei einer WM dabei zu sein", sagte der einstige Filigran-Techniker, der seine blonde Lockenpracht bei den WM-Turnieren von 1990 bis 1998 an der Seite von Freddy Rincón und Faustino Asprilla zur Schau trug.

"Wir haben noch drei Spiele zu Hause. Wenn wir die gewinnen, sind wir dabei", sagte der 51-Jährige optimistisch. Gegen Uruguay 4:0, gegen Paraguay 2:0 und gegen Bolivien gar 5:0 - die letzten drei Heimspiele waren für Kolumbien ein Spaziergang. Doch zuvor gab es daheim vor 19 Monaten ausgerechnet gegen Argentinien ein 1:2.

Hoffen auf rekonvaleszenten Messi

Auch für Alejandro Sabella geht von Falcao ("Den darf man keine Sekunde aus den Augen lassen") die größte Gefahr aus, doch der Gaucho-Trainer sorgt sich mehr um seinen eigenen Superstar. "Der Oberschenkel ist okay. Jetzt müssen wir sehen, wie er die lange Spielpause überstanden hat", sagte der 58-Jährige zur Verletzung Messis.

Der Weltfußballer vom FC Barcelona hatte sich im Champions-League-Viertelfinale Anfang April bei Paris St. Germain eine Muskelzerrung zugezogen, dann bei sechs weiteren Partien nur einmal - ausgerechnet bei der 0:4-Demütigung gegen den FC Bayern in München - durchgespielt und seit dem Duell bei Atlético Madrid, dem Ex-Klub Falcaos, am 12. Mai mit einem Muskelanriss im rechten Oberschenkel pausiert. Sabella kündigte deshalb an: "Wir werden bis zur letzten Minute mit der Entscheidung über seinen Einsatz warten."

Im Schatten des Gipfels machen die übrigen Südamerika-Vertreter mit markigen Worten auf sich aufmerksam. "Wer uns schon jetzt für tot erklärt, begeht einen großen Irrtum", warnt Paraguays Trainer Gerardo Pelusso vor dem Duell in Chile. Sein Verband glaubt dagegen anscheinend nicht mehr an die Qualifikation und verhandelt schon ernsthaft mit einem Nachfolger, dem Uruguayer Rubén Israel vom paraguayischen Erstligisten Libertad Asuncion.

Vor einer Herkulesaufgabe steht Peru mit Claudio Pizarro (Bayern), schließlich hat Peru seit 36 Jahren kein WM-Qualifikationsspiel mehr gegen Ecuador gewonnen. Einen Härtetest hat auch Venezuela im 3600 Meter hoch gelegenen La Paz gegen Bolivien zu absolvieren. (sid, 6.6.2013)