Ein Spatz kommt selten allein: M. Happel.

Foto: Reinhard Werner, Burgtheater

Zwei Frauen, deren beider Leben zwischen schillerndem Ruhm und bisweilen düsterer Verzweiflung spielten, stehen im Mittelpunkt des Abends Spatz und Engel (nach dem Stück von Daniel Große Boymann & Thomas Kahry): Edith Piaf und Marlene Dietrich. Die Schauspielerinnen Maria Happel und Sona MacDonald singen die Lieder der beiden legendären Frauen und lesen Texte über ihre Freundschaft.

Es ist eine Freundschaft, die, als sich die beiden sehr unterschiedlichen Sängerinnen Ende der 1940er-Jahre in New York erstmals begegnen, vorerst mit einer Liebesaffäre beginnt. Doch später war es vor allem eine tiefe Freundschaft, in der Dietrich der schwer depressiven, alkoholkranken Piaf treu zur Seite stand, statt sie - wie viele andere - fallen zu lassen.

Milord, La vie en rose, Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt, Just A Gigolo, Nimm dich in Acht vor blonden Frauen, Non, je ne regrette rien und viele weitere in die Musikgeschichte eingegangene Hits der "kühlen Blonden" und des "Spatzes von Paris" können auf der Hauptbühne des Schauspielhauses nun wieder gehört werden.

Die musikalische Lesung ist eine Kooperation zwischen dem Grazer Schauspielhaus und dem Wiener Burgtheater, wo sie - allerdings in anderer musikalischer Besetzung und anderem Setting - heuer bereits im Rahmen einer Theatergala zu sehen war. Eingerichtet wurde der Abend von Burg-Chef Matthias Hartmann. In weiteren Rollen agieren Evi Kehrstephan, Florian Köhler und Franz Xaver Zach. (Colette M. Schmidt, DER STANDARD, 7.6.2013)