Pretoria - Der frühere südafrikanische Präsident Nelson Mandela befindet sich erneut wegen einer Lungenentzündung im Krankenhaus. Der 94-Jährige sei ernsthaft erkrankt, aber sein Zustand sei stabil, teilte das Büro von Präsident Jacob Zuma am Samstag mit. Demnach hatte sich der Gesundheitszustand Mandelas in den vergangenen Tagen verschlechtert. Deshalb sei er Samstag früh gegen 01.30 Uhr in ein Krankenhaus in Pretoria gebracht worden.

"Der frühere Präsident erhält die beste medizinische Betreuung, und die Ärzte unternehmen alles, damit es ihm besser geht und er sich wohlfühlt", heißt es weiter. Zuma rief dazu auf, die Privatsphäre von Mandela und dessen Familie zu achten. Mandelas Partei, der Afrikanische Nationalkongress, bat die Südafrikaner, für den Freiheitshelden zu beten. "Meine Gedanken sind mit Nelson Mandela", schrieb der britische Premierminister David Cameron im Kurznachrichtendienst Twitter.

Mandela, der 1993 den Friedensnobelpreis erhielt, wurde bereits zum vierten Mal binnen weniger Monate ins Krankenhaus eingeliefert. Im Dezember 2012 unterzog er sich einer Gallensteinoperation. Anschließend erlitt die Ikone der Anti-Apartheid-Bewegung eine Infektion der Atemwege. Im April war er nach einem zehntägigen Krankenhausaufenthalt wegen einer Lungenentzündung in häusliche Pflege entlassen worden.

Mandela war in den Jahren 1994 bis 1999 der erste schwarze Präsident seines Heimatlandes. Wegen seines Kampfes gegen das rassistische Apartheid-System saß er 27 Jahre lang in Haft. Dabei zog er sich Schäden an den Lungen zu. Als Staatschef ebnete er den Weg zu Frieden und Aussöhnung zwischen den Volksgruppen in Südafrika. Im Jahr 2004 zog er sich endgültig aus der Politik zurück. Sein bisher letzter öffentlicher Auftritt fand im Jahr 2010 während der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika statt. (APA, 8.6.2013)