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Soldaten bei Aufräumarbeiten in Niederösterreich

Foto: APA/EISLER/ÖBH

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Ein Bergepanzer des Heeres in der vom Donau-Hochwasser hart getroffenen Region Hainburg (Bezirk Bruck an der Leitha)

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Kräftige Gewitter waren am Sonntagabend und in der Nacht auf Montag vor allem in Oberösterreich und Salzburg für zahlreiche Feuerwehreinsätze verantwortlich. Regenmengen von 10 bis 30 Liter pro Quadratmeter in einer halben Stunde sorgten für lokale Überflutungen.

Eine entsprechende Warnung gab der Hydrografische Dienst bereits am Abend in Schärding aus, berichtete Michael Hutterer von der örtlichen Feuerwehr.

"Da die durchnässten Böden derzeit kaum weiteren Regen speichern können, können die Auswirkungen einzelner Gewitter lokal durchaus schneller als üblich zu Überflutungen oder Hangrutschungen führen", erklärte der Leiter der Unwetterzentrale, Manfred Spatzierer, in einer Aussendung.

Mure in Frankenburg

Laut orf.at wurden zahlreiche Keller und Garagen sowie einige Straßen überschwemmt. In Frankenburg am Hausruck (Bezirk Vöcklabruck), der am stärksten betroffenen Gemeinde, stand das Wasser bis zu eineinhalb Meter hoch. Eine Mure versperrte die Landesstraße nach Ried. Auch die Bezirke Linz-Land, Gmunden, Wels-Land und Eferding waren laut dem Bericht stark betroffen.

"Es gibt kleinräumige Überflutungen von Bächen und Häusern", teilte die Einsatzleitung des Landesfeuerwehrkommandos gegenüber nachrichten.at mit. Insgesamt waren mehr als 200 Feuerwehren im Einsatz, alleine in Frankenburg wurden in einer halben Stunde 40 Notrufe abgegeben.

Neuerliche Überschwemmungen auch in Salzburg

Kleinräumige Überschwemmungen gab es nach Gewittern am Sonntagabend auch im Salzburger Flachgau. Am schlimmsten war die Gemeinde Straßwalchen betroffen, wo nach einem Hagelunwetter der Marktplatz unter Wasser stand, wie ein Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos am Montag schilderte.

Durch Hagelschlossen, aber auch Laub und Äste waren in Straßwalchen rasch die Abflüsse verstopft, so dass sich das Wasser am Marktplatz sammelte. Die Feuerwehr schaufelte die Abflüsse frei und pumpte mehrere Keller aus. Pumpeinsätze gab es auch für die Feuerwehren in Seeham, Mattsee und Bergheim. Insgesamt 79 Helfer halfen an 17 Stellen mit. Das ist laut Landesfeuerwehrkommando bei einem Gewitter mit Starkregen durchaus üblich.

Hagel in Niederösterreich

Niederösterreich ist am Montagnachmittag bereits zum zweiten Mal von einem lokalen Hagelunwetter heimgesucht worden. In den Bezirken Gänserndorf und Korneuburg sind rund 2.400 Hektar an Agrarland geschädigt worden. Betroffen waren Acker-, Wein- und Gemüsekulturen, berichtete die Österreichische Hagelversicherung in der Nacht auf Dienstag.

Bereits am Sonntagabend hatte ein Hagelunwetter im Bezirk Krems Schäden an rund 600 Hektar Weinkulturen verursacht. Das gesamte Schadensausmaß an den beiden Tagen beträgt knapp zwei Millionen Euro, rund 3.000 Hektar Agrarfläche seien geschädigt worden. Ersten Erhebungen durch Sachverständige zufolge beträgt das Schadensausmaß etwa 600.000 Euro.

Aufräumarbeiten im Osten

Im Osten Niederösterreichs waren die Aufräumarbeiten nach dem Donau-Hochwasser am Montag weiter im Gang. Besonders viel Arbeit gibt es in Kritzendorf (Bezirk Wien-Umgebung), wo sich die Schlammberge stellenweise bis zu zwei Meter hoch türmten. "Es schaut fürchterlich aus", sagte Feuerwehrsprecher Franz Resperger. Der Wasserstand sei hier teilweise um 20 Zentimeter höher gewesen als beim Jahrhunderthochwasser 2002. Zur Beseitigung der Schäden stehe in Kritzendorf auch das Bundesheer im Einsatz.

Soldaten waren zu Wochenbeginn auch in Hainburg (Bezirk Bruck an der Leitha) im Einsatz, berichtete das Militärkommando Niederösterreich. Im Großraum Melk sollten die "gröbsten Arbeiten" bis Mittwoch, in der Wachau bis Donnerstag abgeschlossen sein. Jede Menge Schwemmholz habe sich entlang des Donauufers abgelagert und müsse entfernt werden.

Keine Besserung in Sicht

Eine nachhaltige Wetterbesserung ist indes nicht in Sicht. Für Oberösterreich das westliche Niederösterreich prognostizierte der Meteorologiedienst Ubimet am Montag einzelne weitere Gewitter. Kräftigere Unwetter können sich im Osten und Süden Österreichs bilden. Der intensivste Regen ist in Vorarlberg zu erwarten, wo auch ein kurzfristiger Anstieg der Bach- und Flusspegel sowie Hangrutschungen drohen.

Rückkehr zur Normalität

Früher als ursprünglich angenommen ist nach dem Hochwasser auch der letzte in Niederösterreich gesperrte Schienenabschnitt wieder in Betrieb genommen werden. Die seit Dienstabend vergangener Woche verkürzt geführte Preßburgerbahn (S7) ist seit Montagmittag auch im Abschnitt Hainburg - Wolfsthal wieder planmäßig unterwegs, teilten die ÖBB mit.

In den Wiener Häfen Lobau, Albern und Freudenau ist der Betrieb wieder aufgenommen worden - vorerst allerdings kaum im Wasser. Denn die Schifffahrt ist trotz des sinkenden Pegelstandes der Donau derzeit nur eingeschränkt möglich, wie eine Sprecherin des Wiener Hafens am Montag erklärte. Möglich seien lediglich Versorgungsfahrten. Der Lager- bzw. Containerumschlag an Land ist aber bereits wieder möglich. (red, derStandard.at, 10.6.2013)