Aus Großbritannien erreicht uns die Kunde, dass die primären Geschlechtsmerkmale des Mannes (was waren nochmal die sekundären?) in den vergangenen Jahren eine signifikante Schrumpfung erdulden mussten. Nicht im Umfang, das nicht. Dafür in der Länge - was bekanntlich noch heikler ist.

Der Kondomhersteller "They Fit" hat 20.000 Gemächte vermessen und bemerkt, dass es mit der Mächtigkeit nicht mehr allzu weit her ist. Lag, Pardon, stand die Latte für den Durchschnittszipfel vor zehn Jahren noch bei 15,4 Zentimetern, so muss Mann heute schon bei 12,95 Zentimetern das Ende der Fahnenstange erkennen.

Die Gründe liegen noch im Dunklen. Dass auch diese Form der Kürzung eine Folge der Krise wäre, kann insofern nicht bestätigt werden. Bereits im Vorjahr hatte die Uni Padua eruiert, dass die Penislänge über die vergangenen 60 Jahre um zehn Prozent zurückgegangen ist.

Man muss kein Modefuzzi sein, um von dieser Entwicklung eine Linie zur Beliebtheit sogenannter "Slim Fit"-Hosen in der aktuellen Herrenmode zu ziehen: Derart eng geschnittene Beinkleider wären für frühere Generationen untragbar gewesen - aus anatomischen Gründen. Heute hingegen sollen sie herausarbeiten, was von einstiger Größe übrig ist. Ein kleiner Trost zum Schluss: Noch nie hat eine Studie festgestellt, dass es das schiere Gliedmaß allein sei, das die Erfüllung garantiert. (Severin Corti, DER STANDARD, 10.6.2013)