Teheran – Da waren's nur noch sieben: Der Konservative Gholam-Ali Haddad-Adel hat seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im Iran zurückgezogen. Das berichtete das Staatsfernsehen am Montag.
Ein Grund für den Rückzug des zwar einflussreichen, aber ohnehin chancenlosen Abgeordneten - er ist Exparlamentspräsident und Schwiegervater von Mojtaba Khamenei, dem Sohn des Obersten Rechtsgelehrten Ali Khamenei - wurde nicht genannt. Damit erhöhen sich die Aussichten der beiden anderen Bewerber aus dem konservativen Lager: Ex-Außenminister Ali Akbar Velayati und Teherans Bürgermeister Mohammed-Bagher Ghalibaf.
Bisher gab es für die Wahl um die Nachfolge von Präsident Mahmud Ahmadi-Nejad am kommenden Freitag acht Kandidaten. Neben den beiden verbliebenen Konservativen werden noch dem bisherigen Atom-Chefunterhändler Saeed Jalili gute Chancen eingeräumt.
Ausschluss dementiert
Undurchsichtig blieb die aktuelle Situation in Bezug auf den als moderat geltenden Kandidaten Hassan Rohani: Der iranische Wächterrat wies am Montag Medienberichte zurück, er plane, weitere Präsidentschaftskandidaten auszuschließen. "Eine weitere Prüfung der Qualität der Kandidaten steht nicht an, und wir dementieren dies", zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Irna einen Sprecher des Wächterrates.
Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) bekräftigte indes die Zensur- und Überwachungsmaßnahmen im Land. (red, DER STANDARD, 11.6.2013)