Skype hätte ursprünglich ein Wifi-Sharingdienst werden sollen.

Foto: Skype

Skype kennt man allgemein als wohl weitverbreitetste VoIP-Software, die unkompliziert (Video-)Telefonate und Chats mit anderen Menschen rund um den Globus ermöglicht. Der Terminus "skypen" gehört zum allgemeinen Netzjargon.

WiFi-Sharing á la Fon

Hätten jedoch die beiden Erfinder von Skype, Janus Friis und Nikklas Zennström, ihre ursprüngliche Vision umgesetzt, hätte der Dienst einen anderen Pfad eingeschlagen. Das hat Jaan Tallinn, Mitglied des Entwicklerteams von Skype und Kazaa in einem Reddit-AMA erklärt.

Die eigentliche Idee war es, Skype zu einem Wifi-Sharingdienst zu machen. Dieser hätte ähnlich funktionieren sollen wie "Fon". Langfristig wollte man das Konzept der geteilten Internetverbindung mit TV- und Telefonie-Services erweitern. Dazu sollte es aber nicht kommen, wie GigaOM zusammenfasst.

Denn die Betreiber der damals noch rege genutzten Tauschbörse Kazaa hatten zahlreiche Rechtsstreitigkeiten mit Inhaltslieferanten auszufechten, also verwarf man das TV-Vorhaben wieder. "Außerdem haben wir festgestellt, dass alle existierende VoIP-Produkte zu dieser Zeit mies waren, hauptsächlich weil sie nicht mit NAT funktionierten.

Anderer Name wegen besetzter URL

Also verlagerte man die eigenen Anstrengungen und machte aus Skype ebenfalls ein reines VoIP-Produkt. Dieses hätte ursprünglich "Skyper" heißen sollen, die dafür passende URL skyper.net war jedoch vergeben. Die erste öffentliche Betaversion erschien im Sommer 2003, ein Jahr später folgte die erste "Final" für Windows-Systeme. Das Unternehmen wurde mittlerweile von Microsoft übernommen. (red, derStandard.at, 10.06.2013)