Wien - Vier Gruppen bewerben sich um die Lizenzen für zwei Casinos in Wien und eines in Niederösterreich. Abgesehen von den Casinos Austria, bisher alleiniger Betreiber von Spielbanken in Österreich, haben die Novomatic, die Century Casinos mit Partnern sowie die deutsche Gauselmann-Gruppe mit dem Schweizer Partner Stadtcasino Baden AG Bewerbungen abgegeben. Bis wann die drei Lizenzen für einzelne Standorte zugeteilt werden, ist offen.

Century Casinos und Gauselmann/Stadtcasino Baden gehen mit ähnlichen Konzepten ins Rennen, die sich vor allem durch den Standort unterscheiden. Century Casinos wollen mit ihren Partnern im Hotel Intercontinental unter dem Namen "Flamingo Casino" ein Hotel-Casino für gehobenes Publikum mit entsprechender Gastronomie schaffen. Die deutsch-schweizer Partner haben sich hingegen die Rechte auf das Palais Schwarzenberg gesichert und wollen dort unter der Bezeichnung "Grand Casino Wien" ebenfalls gehobenes Publikum ansprechen und auf diesem Niveau verköstigen. In beiden Konzepten ist Raum für Live-Shows. Beide rechnen mit zunächst 300.000 Gästen und einem Bruttospielertrag pro Kopf und Abend in der Größenordnung von 100 Euro. Beide versprachen am Montag im Rahmen von Pressekonferenzen, sich stark für den Spielerschutz zu engagieren.

Novomatic und Casinos Austria haben sich hingegen für alle drei Standorte beworben. Novomatic bestätigte am Montag einen Bericht der "Presse" vom Wochenende, dass in Wien Prater und böhmischer Prater im 10. Bezirk ins Auge gefasst werden. Außerdem soll eine Spielbank im "östlichen Niederösterreich" entstehen, so Novomatic-Sprecher Hannes Reichmann. Man wolle so viele Lizenzen wie möglich. Beim Stadtpaket war das Unternehmen aus Gumpoldskirchen nicht zum Zuge gekommen, beim Landpaket steht die Entscheidung noch aus.

Spekulationen zu Standort

Die Casinos Austria bestätigten, dass sie sich für alle drei Lizenzen beworben haben, wollten sich aber weder zu Standorten noch zu Ausgaben äußern. Laut Presse wird über Standorte beim Hanappi-Stadion oder beim neuen Hauptbahnhof sowie bei der Burg Kreuzenstein bei Korneuburg nachgedacht.

Die drei Lizenzen werden einzeln vergeben. Bisher waren zwei Pakete mit jeweils sechs Standorten geschnürt worden, wobei die Casinos Austria den Zuschlag für das Stadtpaket in Landeshauptstädter erhielt, über das Landpaket ist noch nicht entschieden worden. (APA, 10.6.2013)