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"Langer Marsch" hebt ab.

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Wang Yaping, Zhang Xiaoguang und Nie Haisheng verabschieden sich Richtung Orbit.

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Letzte Vorbereitungen vor dem Start.

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Jiuquan  - China hat auf dem Weg zur Weltraum-Supermacht eine weitere Etappe in Angriff genommen: Pünktlich um 11.38 Uhr MESZ und im Beisein von Präsident Xi Jinping brach ein chinesisches Raumschiff von der Wüste Gobi aus zur bisher längsten bemannten Mission des Landes auf. Während der 15-tägigen Mission soll die Crew - darunter zum zweiten Mal eine Frau - an das Raumlabor "Tiangong 1" andocken.

Für China war der Start ein nationales Ereignis: Schon Stunden vorher begann das Staatsfernsehen mit der Übertragung, Präsident Xi wurde nicht müde, die Verdienste seines Landes, der kommunistischen Führung und der drei Taikonauten zu loben. "Das gesamte chinesische Volk ist stolz auf euch, eure Mission ist ebenso ruhmreich wie heilig", gab er den drei Taikonauten mit auf den Weg. Missionschef Nie Haisheng antwortete: "Wir werden gewiss allen Befehlen gehorchen, allen Anweisungen nachkommen, ruhig bleiben, mit größter Sorgfalt arbeiten und die Mission restlos erfüllen".

Medienhype

Auch die staatlichen Zeitungen räumten der Mission breiten Raum ein. Fotos der drei Taikonauten zierten die Titelseiten, gefolgt von ausführlichen Porträts. Die zweite Chinesin im All, Wang Yaping, kündigte auf einer Pressekonferenz an, sie wolle vom All aus Schüler unterrichten.

Die 33-Jährige ist Majorin der Volksbefreiungsarmee und Mitglied der Kommunistischen Partei. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua hat sie als Pilotin der Luftwaffe 1.600 Flugstunden absolviert: Unter anderem brachte sie nach dem verheerenden Erdbeben im Mai 2008 Hilfe in die zerstörten Gebiet der Provinz Sichuan; drei Monate später vertrieb sie mit Kollegen zur Eröffnung der Olympischen Sommerspiele Regenwolken über dem Pekinger Stadion. "Die Arbeit auf dem Feld schon von jungen Jahren an hat sie stark gemacht", schrieb Xinhua.

Nationalheldin

Die erste Chinesin im All, Liu Yang, hatte vor einem Jahr an der Vorgängermission teilgenommen und dabei gemeinsam mit ihren Kollegen das erste von Hand gesteuerte Andockmanöver absolviert. Nach ihrer Rückkehr wurde die Kampffliegerin als Nationalheldin gefeiert.

China hatte 1990 mit seinem Programm zur bemannten Raumfahrt begonnen. Die Führung in Peking will damit den Beweis erbringen, dass das Land auch technisch in den Kreis der Supermächte aufgestiegen ist. 2003 gelang es der Volksrepublik als weltweit dritter Nation nach den USA und der früheren Sowjetunion, einen Menschen ins All zu schicken. Fünf Jahre später folgte der erste Weltraumspaziergang, noch in diesem Jahr soll erstmals eine unbemannte chinesische Raumsonde auf dem Mond landen. Das Land plant bis zum Jahr 2020 den Aufbau einer eigenen Raumstation. (APA/red, derStandard.at, 11.6.2013)