Moskau - Bei Protesten von Schwulen und Lesben gegen ein umstrittenes Verbot von "Homosexuellen-Propaganda" hat die Moskauer Polizei vor dem Parlament mindestens 20 Menschen festgenommen. Zwischen Homosexuellen-Aktivisten und ultraorthodoxen Gegendemonstranten kam es nahe der russischen Staatsduma zu Handgemengen, wie die Nachrichtenagentur ITAR-Tass meldete. Aus einer Menge johlender junger Menschen flogen faule Eier auf Schwule und Lesben sowie ihre Anhänger.

Das Parlament wollte noch am Dienstag ein landesweites Verbot von "Homosexuellen-Propaganda" verabschieden, das öffentliche Äußerungen über "nicht-traditionelle sexuelle Orientierungen" mit umgerechnet bis zu 25.000 Euro Geldstrafe oder bis zu 90 Tage Arrest bestraft.

Bürgerrechtler machen das geplante Gesetz für eine homosexuellen-feindliche Atmosphäre in Russland mit verantwortlich. In den vergangenen Wochen waren mindestens zwei Männer aus Schwulenhass brutal ermordet worden. (APA, 11.6.2013)