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Anfang Juni protestieren Arbeiter von Textilfabriken in Kambodascha gegen ihre Arbeitsbedingungen.

Foto: REUTERS/Samrang Pring

Beaverton/Phnom Penh - Eine Zulieferfirma für den US-Sportartikelhersteller Nike in Kambodscha hat fast 300 Arbeiter entlassen, die für höhere Löhne gestreikt und gegen Verhaftungen von Kollegen protestiert hatten. Die Arbeiter seien gezwungen worden zu kündigen - und das ohne jegliche Abfertigung, sagte der Gewerkschafter Mann Seng Hak am Dienstag. Das sei illegal. "Das ist eine Art von Bestrafung, um Arbeiter von weiteren Streiks und Protesten abzuhalten." Die Geschäftsführung war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Arbeiter der Zuliefer-Fabrik Sabrina in Kampong Speu im Süden des Landes hatten Anfang Juni für höhere Löhne gestreikt. Die Polizei ging nach Gewerkschaftsangaben mit großer Härte gegen die Demonstranten vor, zehn Arbeiter wurden demnach verletzt.

In Kambodscha gab es zuletzt mehrfach Proteste von Arbeitern in Fabriken, die für westliche Unternehmen produzieren. Die Proteste richten sich gegen Niedriglöhne und schlechte Arbeitsbedingungen. Die Regierung geht mit großer Härte gegen solche Proteste vor; der Präsident des kambodschanischen Menschenrechtszentrums, Ou Virak, sagte kürzlich, die Regierung fürchte soziale Unruhen und eine Entwicklung wie den Arabischen Frühling. In der Textilindustrie in Kambodscha arbeiten rund 650.000 Menschen, die Branche ist ein wichtiger Devisenbringer für das Land. (APA, 11.6.2013)