Zwei Kategoriesiege bei Europas Artdirektoren, gleich 15 Einreichungen in Cannes: Ogilvy & Mather persiflierte mit Lego den "Stratos"-Sprung als "Spassos".

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Wien - Der Stratosphärensprung samt Multimedienerregung wird als neue Dimension des Marketings gehandelt. Aber Red Bull und sein Chef Dietrich Mateschitz wollen die Aktion nicht als Werbung verstanden wissen. Also reichen sie die Aktion auch nicht für Werbewettbewerbe ein. Da ist die "Stratos"-Persiflage Gold wert.

Bei einer der Europameisterschaften der Werbung holte Ogilvy & Mather Wien gerade Gold in einer Digitalkategorie mit dem Youtube-Videoprojekt "Spassos": die Legovariante des Atmosphärensprungs für die Modellbaumesse von Reed. Und Gregor Ahman, schon Junior of the Year beim Creativ Club Austria, ist für den europäischen Art Directors Club "Young European Creative" des Jahres. Silber ging an Wien Nord mit der "Samenbox" für Ute Woltron.

15 Mal hat Ogilvy Wien den Stratos-Sprung im Maßstab 1:350 nun beim Weltwerbefestival von Cannes eingereicht, das offiziell Sonntag beginnt.

Die Liste der Österreicher ist heuer weit übersichtlicher als 2012: 131 Arbeiten waren diesmal den hiesigen Agenturen die 435 bis 1275 Euro pro Einreichung für Cannes wert. 2012 kamen noch 227 Arbeiten aus Österreich in den Bewerb.

Mit 27 Arbeiten war Demner, Merlicek & Bergmann da wieder am eifrigsten, etwa mit XXXLutz, Mömax, BMW, Leica und Fright Nights. DDB Tribal Wien brachte im Vorjahr den einzigen Löwen aus Cannes mit nach Österreich. McDonald's ist neben VW auch heuer stark vertreten unter den 13 Arbeiten dieser Agentur, die 23 mal eingereicht wurden.

Die Festivalbetreiber, stets kreativ im Erfinden zusätzlicher Kategorien, melden einen neuen Höchststand an Einreichungen: fast 36.000 (präzise: 35.765), um gut vier Prozent mehr als 2012.

18 Millionen von Einreichern

Wer die Einreichugen in den Kategorien mit den ausgewiesenen Gebühren multipliziert, kommt auf heuer rund 18 Millionen Euro für das Werbefestival aus dieser Einnahmequelle. Dazu kommen etwa Sponsorings und Eintrittsgelder.

2008 haben der Finanzinvestor Apax und der Konzern des Guardian die Fachzeitschriftengruppe Emap mit dem Cannes-Festival gekauft - für damals 1,1 Milliarden britische Pfund. Heute heißt sie Top Right. Apax hat die Beteiligung laut Medienberichten inzwischen abgeschrieben; seit 2012 kursieren Verkaufsgerüchte. Zuletzt spekulierte der Telegraph über Finanzkonzerne oder Messeveranstalter als potenzielle Käufer. (fid, DER STANDARD, 12.6.2013)