New York - Sieben Monate nach dem Durchzug des Hurrikan "Sandy" hat New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg ein ehrgeiziges Projekt zum Schutz der Stadt vor den Folgen des Klimawandels vorgestellt. In den kommenden Jahren werde New York noch stärker Überschwemmungen ausgesetzt sein als bisher, sagte Bloomberg am Dienstag unter Verweis auf steigende Temperaturen und Meeresspiegel. Im Jahr 2050 werden einer zeitgleich veröffentlichten Studie zufolge rund 800.00 New Yorker in hochwassergefährdeten Gebieten leben, die ein Viertel der Stadt ausmachen.

"Sandy" habe 19 Milliarden US-Dollar (14,2 Milliarden Euro) gekostet, ein solcher Sturm im Jahr 2050 könnte 90 Milliarden Dollar kosten, warnte Bloomberg. Das Projekt sieht unter anderem die Errichtung von Schutzwällen gegen Hochwasser im Süden von Manhattan vor sowie die Verstärkung oder Aufschüttung von Dünen an Küstenabschnitten in Staten Island, Brooklyn und Rockaways (Queens). An besonders gefährdeten Stellen sollen Deiche und andere Schutzvorrichtungen gebaut werden, die teilweise bis zu sechs Meter hoch sein sollen.

Bloomberg rechnet mit Kritik

Einige der Vorhaben würden sicher auf Kritik stoßen, etwa weil sie den Blick auf das Meer versperren würden, räumte Bloomberg ein. "Aber die Alternative ist, dass wir überschwemmt werden. (...) Wenn wir Leben retten und unsere Gemeinschaften schützen wollen, werden wir mit den neuen Realitäten leben müssen." Insgesamt werden die Kosten des Programms, mit dem die rund 800 Kilometer Küste New Yorks geschützt werden sollen, auf fast 20 Milliarden Dollar geschätzt.

Durch den Hurrikan "Sandy" waren im Oktober 2012 allein in New York 43 Menschen getötet worden, landesweit waren es rund 120 Todesopfer. (APA, 12.6.2013)