Kirkuk - Mehr als tausend kurdische Soldaten haben der irakischen Armee den Rücken gekehrt. Zwei Vertreter der Kurdenregion im irakischen Norden erklärten am Dienstag, 1.070 bisherige Soldaten der 16. Brigade der irakischen Armee hätten den Dienst quittiert. Sie wollten sich nun den Peschmerga-Einheiten in der Kurdenregion im Norden des Irak anschließen.

Befehlsverweigerung

Hintergrund ist ein Streit um einen Angriff auf eine Stadt mit sunnitischer Bevölkerungsmehrheit. Die irakischen Militäreinheiten erhielten im April den Befehl zur Erstürmung von Sulaiman Bek, widersetzten sich dem aber. Daraufhin seien ihnen Sold und Verpflegung gestrichen worden. Außerdem sollten sie sich einer Nachschulung unterziehen.

Der Bürgermeister von Tus Khurmatu, Shallal Abdul, sagte, die abtrünnigen kurdischen Soldaten erhielten fortan ihren Sold von den Peschmerga-Einheiten. Der Sprecher des kurdischen Peschmerga-Ministeriums, Halkurd Mullah Ali, wollte aber lediglich bestätigen, dass sie verköstigt werden.

Im Norden Iraks gibt es ein kurdisches Autonomiegebiet, dessen Grenzen umstritten sind. Die Kurden haben eine lange Tradition eigenständiger Kampfeinheiten, die sie als Peschmerga bezeichnen. (APA, 12.6.2013)