Die Porr baut sechs U-Bahn-Stationen in Doha.

Foto: doha-metro.com

Wien/Doha - Die börsenotierte Porr AG hat im U-Bahn-Bau in Doha in Katar einen Auftrag an Land gezogen. Der Gesamtauftrag für die "Green Line" im Volumen von 1,89 Milliarden Euro wurde an eine ARGE aus Porr und lokalen Partnern SBG und HBK vergeben. Die Porr verantworte dabei 50 Prozent des Gesamtprojekts, daraus ergebe sich ein Auftragsvolumen von rund 945 Millionen Euro für den Konzern. Das sei der größte Auftrag der Unternehmensgeschichte, teilte das börsenotierte Unternehmen Mittwoch früh ad hoc mit.

Das Signing sei für Mitte Juni geplant. Mit dem Doha-Auftrag erreiche der Auftragsbestand der Porr AG den Rekordstand von fast 4,5 Milliarden Euro.

Bauzeit: Fünf Jahre

Dieser Auftrag folgt den bereits im August des Vorjahres vergebenen "enabling works", den vorbereitenden Maßnahmen zum Bau der Metro Doha. Das Projekt "Green-Line" betrifft den Bau einer Doppel-Tunnelröhre mit einer Länge von 16,6 km und umfasst auch die Errichtung von sechs U-Bahnstationen. Die Bauzeit wird rund fünf Jahre betragen.

Das Gesamtprojekt Metro Doha besteht aus Red Line North, Red Line South, Gold Line, Green Line sowie Flagship Stations und ist Bestandteil einer umfassenden Infrastruktur-Initiative im Rahmen des "National Development Plan for 2030" für Katar. Im Emirat Katar wird 2022 die Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen.

Aktien werden zusammengelegt

Der Konzern will außerdem seine Vorzugs- und Stammaktien zusammenlegen - wodurch diese zu stimmberechtigten Stammaktien werden -, eine kleine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln durchführen und anschließend die derzeit "schweren" Aktien durch einen Split im Verhältnis 1:4 leichter an der Börse handelbar machen. Beschließen sollen dies am 11. Juli eine außerordentliche Hauptversammlung sowie eine gesonderte Versammlung der Vorzugsaktionäre, teilte drittgrößte österreichische Baukonzern mit.

Konkret ist eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln von derzeit rund 21,625 Mio. Euro um etwa 2,180 Mio. auf 23,800.000 Euro geplant. Ferner soll das Kapitalanteilsscheinkapital (Genussrechte) von derzeit rund 361.911 Euro um etwa 36.489 Euro auf 398.400 Euro angehoben werden. Das so erhöhte Grundkapital soll dann durch einen Aktiensplit in Relation 1:4 neu eingeteilt werden, wobei die Zahl der Aktien auf 11,902.500 erhöht wird und auf jedes Papier künftig ein anteiliger Betrag vom Grundkapital von 2,00 Euro entfällt. Derzeit ist das Grundkapital in 2,045.927 Stamm- und 642.000 Vorzugsaktien zerlegt. An der Börse notierte die Stämme zuletzt mit 90,00 Euro und die Vorzüge mit 64,90 Euro.

HV-Agenda

Bei der außerordentlichen Hauptversammlung soll der Vorstand außerdem ermächtigt werden, innerhalb von fünf Jahren das Grundkapital durch Ausgabe neuer Aktien um bis zu 50 Prozent zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Weitere geplante Beschlussfassungen des Sonder-Aktionärstreffens beziehen sich auf die Neufestsetzung der Aufsichtsratsvergütung, die Neufassung der Satzung sowie die Ermächtigung des Vorstands zum Rückkauf und der Veräußerung eigener Aktien.

Porr-Haupteigentümer ist mit knapp 70 Prozent ein Syndikat aus Strauss-Gruppe und Ortner-Gruppe, u.a. weitere gut 7 Prozent hält die Renaissance Construction - Ableger eines türkischen Bauriesen - sowie 6,7 Prozent die Wiener Städtische VIG und knapp 2,5 Prozent die Wiener Stadtwerke Holding. Porr-Management und -Führungskräfte sind mit über 4,2 Prozent beteiligt. Die Umsatzerlöse des Porr-Konzerns lagen 2012 bei 2,3 Mrd. Euro und die Produktionsleistung bei fast 2,9 Mrd. Euro. (APA, 12.6.2013)