Wien - Forscher der MedUni Wien haben in einer Multicenter-Studie nachgewiesen, dass die klinische funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) eine sichere Methode bei neurochirurgischen Eingriffen ist. Im Millimeterbereich kann angezeigt werden, wo funktionskritisches Nervengewebe (z.B. für Sprache oder Handbewegungen) liegt, das geschont werden muss.

"Wir stellen mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie das Stoppschild für den Chirurgen auf, damit er weiß, wo nicht geschnitten werden darf, um Schäden zu vermeiden", sagt Roland Beisteiner von der Universitätsklinik für Neurologie der MedUni Wien. Beisteiners Team konnte erstmals zeigen, dass die funktionelle Magnetresonanztomographie bei Eingriffen am Gehirn diagnostische Sicherheit bietet

Neue Therapeiansätze

In einem gemeinsamen Forschungscluster der MedUni Wien und Universität Wien untersuchen Wissenschaftler, ob die strukturelle und syntaktische Verarbeitung von Musik in ähnlichen Hirnregionen stattfindet wie die Verarbeitung von Sprache. Beisteiner: "Es ist nie exakt dasselbe Hirnareal, allerdings können sich Hirnaktivitäten beim Sprechen und Musizieren überlappen."

Ziel ist es gemeinsam beanspruchte Areale im Gehirn möglichst exakt zu lokalisieren und über deren gezielte Aktivierung neue Therapieansätze zu entwickeln. Davon könnten in weiterer Folge Menschen mit Aphasie, also einem Sprachverlust aufgrund einer Schädigung zumeist der linken Hälfte des Gehirns, profitieren.