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Österreichs UN-Mission auf dem Golan kommt nach fast 40 Jahren zu einem Ende: Die ersten 67 Rückkehrer (Foto) wurden am Mittwochabend in Wien-Schwechat von Bundeskanzler Werner Faymann und Verteidigungsminister Gerald Klug empfangen.

Foto: AP Photo/Hans Punz

Damaskus/Jerusalem - Nach 40 Jahren neigt sich die österreichische Präsenz auf den Golan-Höhen zwischen Israel und Syrien dem Ende zu. Am Mittwochabend sind die ersten 67 der insgesamt 380 Blauhelm-Soldaten in Wien-Schwechat gelandet.

Während Österreich im Lauf der nächsten Wochen weitere Soldaten in die Heimat fliegt, sind die Vereinten Nationen intensiv auf der Suche nach Ersatz. Fündig geworden ist man unter anderem auf den Fidschi-Inseln. Soldaten des Pazifik-Staats könnten einen Teil der abziehenden Österreicher ersetzen.

300 bis 400 Mann geplant

Derzeit verhandle die UNO in New York mit der Regierung der Fischi-Inseln darüber, dass diese ein Bataillon von 300 bis 400 Mann entsende, um die Bundesheer-Soldaten abzulösen, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle am Mittwoch. Fidschi erwäge die Anfrage aber noch. Es seien aber auch andere Staaten um mehr Truppen gebeten worden, um die abziehenden österreichischen Blauhelme zu ersetzen.

Die Fidschi-Inseln hatten ihre Teilnahme an der UNDOF-Mission bereits zuvor zugesichert, nachdem Kroatien im Februar seinen Rückzug angekündigt hatte. Zunächst hieß es, der Inselstaat entsende 170 Soldaten. Das Kontingent dürfte nun aufgestockt werden. Nach Angaben von UN-Peacekeeping-Chef Herve Ladsous gegenüber der "Presse" vom Dienstag sollen die ersten Truppen aus Fidschi innerhalb der nächsten zwei Wochen am Golan eintreffen. Die Blauhelme überwachen dort den zuletzt brüchigen Waffenstillstand zwischen Israel und dem Bürgerkriegsland Syrien.

Skandinavische Truppe?

Wie die israelische Tageszeitung "Haaretz" berichtete, verhandelt UN-Generalsekretär Ban Ki-moon auch mit Schwedens Außenminister Carl Bildt über ein Engagement auf dem Golan. Israelischen Quellen zufolge ist Bildt bereit, schwedische Truppen als Teil einer größeren skandinavischen Einheit an die israelisch-syrische Grenze zu schicken.

Auch die Philippinen überlegen, mehr Truppen zur UNO-Mission auf den Golan zu entsenden. Das sagte ein hochrangiger Diplomat am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Ban habe dafür in Manila geworben. Nach Angaben eines weiteren UN-Beamten gibt es inzwischen genügend Angebote, um die abziehenden österreichischen Truppen zu ersetzen. (APA/red, derStandard.at, 12.6.2013)