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Wien – Langes Braten in der Sonne ist schädlich – wegen der krebserregenden UV-Strahlen. Doch auch der Versuch der Gegenwehr mittels Einschmierens gerät jetzt zunehmend ins Zwielicht. "Wir haben neun gängige Sonnenschutzmittel auf ihre Inhaltsstoffe hin überprüft. In sieben davon fanden sich hormonaktive Substanzen als UV-Filter", erläutert Andreas Baur von der Umweltschutzorganisation Global 2000.

Hormonaktive Mittel

Hormonaktive Mittel werden verdächtigt, bei Männern wie Frauen zu Unfruchtbarkeit zu führen. Der im Tierversuch an der Universität Zürich als gefährlich ermittelte UV-Filter 4-MBC fand sich auf den Inhaltsstoff-Listen zweier Nivea-Produkte (Sonnenmilch und Sun Spray), von Delial Sonnenmilch und dem Traditionsprodukt Tiroler Nussöl.

Dem Öl mit dem Bergfex-Image war laut Inhaltsstoffliste auch die in Verruf geratene, wenn auch noch nicht fertig erforschte Substanz OMC beigemengt. Sie befand sich außerdem in den Produkten Sun Dance und Sun Kiss. Auf die rein mineralische UV-Filter-Alternative Titanium-Dioxid setzten lediglich die Firmen Garnier (Ambre Solaire und L'Oreal (Solar Expertise).

Hormondummies

Peter Kuhn, Inhaber der Tiroler Nussöl-Vetreiberfirma Ticomex, verteidigt die Beimengung der Hormondummies dennoch: Beide Mittel seien "international gebräuchlich und keineswegs verboten". Außerdem würden sich mineralische UV-Filter "am Boden der Fläschchen als Film absetzen". (bri, DER STANDARD Printausgabe 25.7.2003)