Die europäischen Leitbörsen haben sich am Freitag überwiegend mit einem kleinen Plus ins Wochenende verabschiedet. Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 5,61 Einheiten oder 0,21 Prozent auf 2.667,32 Zähler.

Auftrieb gab es im Frühhandel von guten Vorgaben aus Asien und von der Wall Street, welche von besser als erwartet ausgefallene US-Daten vom Donnerstagabend unterstützt worden war. Am Nachmittag trübten jedoch schwache Daten zum US-Verbrauchervertrauen der Uni Michigan die Stimmung an den internationalen Börsen ein. In Europa gaben die meisten Aktienmärkte einen Großteil ihrer Kursgewinne wieder ab, konnten sich jedoch überwiegend knapp in der Gewinnzone halten.

Lediglich der spanische IBEX-35 ging um minimale 0,01 Prozent leichter aus dem Handel. Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) bleibt mit ihrem Ausblick für die Kreditnote Spaniens bei dem Votum "negativ". Damit droht dem Euro-Krisenland weiter eine Abstufung in den Ramsch-Bereich. S&P bewertet Spanien derzeit mit "BBB-". Die Note wurde am Freitag bestätigt.

Ruhige Nachrichtenlage

Von Unternehmensseite blieb die Nachrichtenlage zum Wochenausklang ruhig. Ein europäischer Branchenvergleich zeigte Rohstoff- und Autowerte klar im Plus. ArcelorMittal zogen um 1,44 Prozent auf 9,232 Euro an. Unter den Autowerten gewannen Daimler 1,23 Prozent auf 47,255 Euro, BMW stiegen um 1,26 Prozent auf 70,03 Euro und Volkswagen (VW) schlossen um 0,73 Prozent höher bei 159,15 Euro.

Anheuser-Busch Inbev konnten von einem positiven Analystenkommentar profitieren. Die Titel gingen mit einem Aufschlag von 1,29 Prozent auf 70,56 Euro aus der Sitzung, nachdem die Experten der US-Bank JPMorgan die Aktien des Brauereikonzerns mit einer Übergewichtungs"-Empfehlung wieder in die Beobachtung aufgenommen und auf die "Analyst Focus List" gesetzt hatte.

Kursgewinne streiften auch Allianz (plus 0,84 Prozent auf 114,0 Euro) ein. Bei dem deutschen Versicherer dürfte das Hochwasser in Deutschland und den angrenzen Ländern einer vorläufigen Schätzung zufolge Schäden von mehr als einer halben Milliarde Euro verursachen. Einen Teil der Belastungen kann die Allianz aber nach eigenen Angaben auf die Rückversicherer abwälzen. Sie selbst muss rund 350 Mio. Euro tragen. Münchener Rück schlossen dagegen unverändert bei 141,55 Euro . Die Investmentbank JPMorgan erwartet für das zweite Quartal 250 bis 300 Mio. Euro, die der Rückversicherer für die Schäden in Deutschland an die Versicherer überweisen muss.

Der irische Pharmakonzern Elan stellt sich nun doch zum Verkauf, nachdem er zuletzt ein Acht-Milliarden-Dollar-Offert (6 Mrd. Euro) der US-Investmentfirma Royalty zurückgewiesen hatte. Da es inzwischen mehrere Interessenten für Elan gebe, werde man einen formalen Verkaufsprozess starten, hieß es. Elan sprangen bis Handelsschluss um 8,36 Prozent auf 10,07 Euro nach oben. (APA, 14.6.2013)