Das Zopo C2 soll mit ansprechendem Preis, Hardware der oberen Mittelklasse und Full HD-Display überzeugen. Das Testmuster wurde uns von Zopo Germany zur Verfügung gestellt.

Foto: derStandard.at/Pichler

Die Rückseite des Gerätes erinnert entfernt an das Galaxy S4.

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Der alu-farbene Rahmen ist schick. Insgesamt ist das Zopo C2 sehr ordentlich verarbeitet. Ein Eindruck...

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...der sich auch nach einem Sturz bestätigt hat. Trotz Aufschlag am Asphalt mit der Ecke blieb das Gerät - von winzigen Absplitterungen und Abschürfungen auf der Rückseite - unversehrt.

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Makroansicht: Das Display liefert kräftige und recht natürliche Farben sowie gute Helligkeit. An das Galaxy S4 oder HTC One reicht es aber nicht ganz heran.

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Testfoto unter guten Bedingungen. Die Bilder geraten einen Tick zu dunkel, ansonsten liefert die rückseitige Kamera aber gute Ergebnisse.

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Nahaufnahme.

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Testaufnahme mit der Frontkamera bei weniger Licht.

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Ergebnis eines Antutu-Durchlaufs.

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Wer sich ein Telefon mit Full-HD-Display und flotter Hardware zulegen will, findet am Markt zur Zeit nur relativ kostspiele Optionen vor. Egal ob das Galaxy S4, HTC One oder Xperia Z: Derzeit erleichtert eine solche Investition die Geldbörse locker um 500 Euro.

Den Trend zu hohen Auflösungen haben auch chinesische Hersteller nicht verschlafen. Einer davon ist Zopo. Das Unternehmen hat sich in den letzten Jahren zu einer der angeseheneren Marken hochgearbeitet und genießt auch unter Freunden von Importgeräten einen anständigen Ruf.

Unterstützt Android und Aliyun OS

Mit dem Zopo C2 hat man nun auch dort ein Full HD-Phone im Programm. Zopo Germany, der in Kiel ansässige Markeninhaber für Deutschland, hat uns ein Testgerät zur Verfügung gestellt.

In der Verpackung findet sich das übliche Equipment. Dem Telefon liegen Akku, Ladegerät, microUSB-Kabel, ein Headset, Anleitung und ein Mikrofaser-Reinigungstuch bei. Ein Zweitakku, wie sonst bei China-Geräten üblich, ist nicht enthalten, dafür prangt auf dem Display schon bei der Lieferung eine Schutzfolie. Während auf dem Gerät ein weitestgehend unbearbeitetes Android 4.2 läuft, zeigt die Verpackung ein anders aussehendes Betriebssystem. Das lässt sich dadurch erklären, dass das C2 in China mit dem vom E-Commerce-Riesen Alibaba entwickeltem Aliyun OS ausgeliefert wird.

Gut verarbeitet

In Sachen Verarbeitung macht das Gerät einen guten Eindruck. Die Frontseite mit ihrem fünf Zoll fassenden Display, erinnert ein wenig an ein sehr großes iPhone, das Cover auf der Rückseite hingegen versprüht etwas Galaxy S4-Flair und ist analog dazu auch recht dünn geraten. Entlang der Seite ist ein schicker, aluminiumfarbener Rahmen platziert.

Der Eindruck scheint auch nicht zu täuschen. Während des Kameratests musste das C2 einen ungeplanten Absturz auf den Gehsteigasphalt verkraften. Obwohl das Gerät auf einer Ecke landete, hält sich der Schaden - wenn auch sicher mit einigem Glück - in sehr überschaubaren Grenzen (siehe Foto links).

Überzeugendes Display

Unterhalb der Abdeckung finden sich zwei SIM-Slots, Platz für eine microSD-Karte zur Aufstockung des mit vier GB eher knapp bemessenen Onboard-Speichers und natürlich der Steckplatz für den 2.000 mAh-Akku. 143 x 70 x 8.5 Millimeter betragen die Gesamtmaße des Smartphones bei 163 Gramm Gewicht inklusive Akku.

Der von Sharp produzierte Bildschirm des C2 weiß zu gefallen. Er reicht zwar nicht ganz an das heran, was Galaxy S4 und HTC One bieten, jedoch sind die Farben satt, nicht überzeichnet und die Beleuchtung erzielt anständige Helligkeit. Anders ausgedrückt: Beim Unique Selling Point hat Zopo nicht gespart. Einziges Manko: Der Bildschirm spiegelt recht stark, zudem handelt es sich nicht um Gorilla Glass oder eine ähnliche Technologie, weswegen sorgsamer Umgang zu empfehlen ist.

Mittelklasse-Hardware

Während Samsung bei seinem Flaggschiff auf die eigne Exynos-Technologie und Qualcomms Snapdragon-SoCs zurückgreift, steckt im Zopo C2 der gleiche Chip wie schon vor einigen Wochen vom WebStandard getesteten "Opata"-Phablet: Mediateks MTK6589. Dieser bietet eine Cortex-A7-Quadcore-CPU, die auf 1,2 GHz getaktet ist. Grafikbeschleuniger ist ein PowerVR SGX544.

Ebenso dabei sind ein GB Arbeitsspeicher, GPS, n-WLAN, 3G und Bluetooth 4.0.

Full HD fordert Leistungs-Tribut

An die Leistungsfähigkeit der aktuellen Samsung- und Qualcomm-Plattformen kommt der MTK6589 allerdings nicht heran. Das Zopo C2 erzielt im Allround-Benchmark Antutu rund 10.000 bis 11.000 Zähler und bewegt sich damit in etwa auf Tegra3-Niveau. Die HTML5-Browserperformance misst Vellamo mit ungefähr 1.400 Zählern, so viel erzielt auch das Galaxy S3.

Im 3D-Grafiktest mit Epic Citadel erbringt das Gerät einen stabilen Schnitt von 40 Bildern pro Sekunde. Das "Opata" mit seinem 720p-Display erreicht hier 54 FPS, der unterschied lässt sich recht einfach erklären: Statt 1.280 x 720 Pixel muss die GPU 1.920 x 1.080 Pixel füllen, eine erhebliche Mehrbelastung.

Das System reagiert auf alle Eingaben recht flott, zwischendurch schleichen sich aber kleinere Ruckler ein, der offenkundige Preis für die höhere Auflösung. Es ist anzunehmen, dass dies mit Firmwareupdates noch teilweise verbessert werden kann. Im Alltag zeigt sich das C2 nichtsdestotrotz für so gut wie alle Aufgaben gerüstet, selbst relativ aufwendige Spiele funktionieren zufriedenstellend.

Akkulaufzeit überrascht

Mit 2.000 mAh scheint der Akku für die Größe und Auflösung des Displays recht knapp bemessen zu sein. In der Praxis kommt man bei durchschnittlicher Nutzung aber sogar mit Reserven durch den Tag. Auch das C2 wurde zu Ingress-Ausflügen mitgenommen und hält dort trotz Dauerbelastung durch GPS und 3G gut zwei bis zweieinhalb Stunden durch – das kann sich sehen lassen.

Einzig auf unterschiedliche Ladegeräte scheint der Akku nicht gut zu reagieren. Wurde das Telefon mit geringerer Spannung geladen, als das mitgelieferte Ladeteil liefert, wurde der Akku laut Anzeige zwar ebenfalls voll, jedoch begann dann im Betrieb beim Erreichen eines Ladestandes von etwa 30 Prozent selbiger plötzlich wesenlich schneller abzunehmen.

Frontkamera mit fünf Megapixel

Geklotzt hat Zopo bei den Kameras. Das rückseitig angebrachte Modul liefert 13 Megapixel. Die Qualität der Ergebnisse ist für Smartphone-Verhältnisse ansprechend, wenngleich die Bilder einen kleinen Tick zu Dunkel ausfallen. Auf der Frontseite sind es stolze fünf Megapixel, Videotelefonie in hoher Qualität steht also nichts entgegen. Beide Kameras reagieren flott.

Schade ist nur, dass anstelle der Standard-App eine eigene Version der Software verwendet wird, die keine Photosphere funktion und ein vergleichsweise altbackenes Interface bietet.

In akustischer Hinsicht kann man ebenfalls keine Vorwürfe erheben. Die Audioqualität bei Telefonie ist überdurchschnittlich, die Lautstärke in Ordnung. Der Lautsprecher-Sound ist für diese Geräteklasse von guter Qualität.

Ausblick

Das Zopo C2 kommt demnächst auch in weißer Farbe und einem kleinen Hardwareupgrade als "Platinum"-Version auf den Markt. Die neue Version verwendet den MTK6589T-Chipsatz, dessen CPU mit 1,5 GHz statt 1,2 GHz taktet. Auch die GPU ist etwas flotter unterwegs. Das Gerät hat ein Gorilla Glass 2-Display und einen auf 16 GB aufgestockten, internen Speicher, kostet dafür aber rund 40 Euro mehr.

Fazit

Für 270 Euro präsentiert sich das Zopo C2 als im Vergleich zu anderer China-Konkurrenz relativ teure, für westliche Verhältnisse aber absolut leistbare und insgesamt auch gut verarbeitete Alternative im oberen Mittelklassebereich. Das große Display liefert gute Farbqualität und Helligkeit, die beiden Kameras liefern ordentliche Bilder. Ein Manko ist jedoch das Fehlen von Gorilla Glass.

Die hohe Auflösung führt zu gelegentlichen Abstrichen bei der Performance. Kleinere Ruckler muss man hinnehmen, sie beeinträchtigen den Alltagsgebrauch allerdings nicht. Erstaunlich langlebig ist der 2.000 mAh-Akku, wenn man ihn mit der vorgesehenen Spannung füttert.

Summa summarum ist das Zopo C2 eine überlegenswerte Alternative für User, denen das Budget für Galaxy S4 und Co. fehlt, und die trotzdem nicht auf hohe Auflösung auf großem Display verzichten wollen. Dass das Gerät über einen deutschen Händler angeboten wird, minimiert jene Risiken, die ein Direktimport aus China mit sich bringt. (Georg Pichler, derStandard.at, 23.06.2013)