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Protest gegen ERT-Schließung.

Foto: REUTERS/Phasma/Giorgos Nikolaidis

Athen - In einer aktuellen Umfrage stellen sich zwei Drittel der Griechen gegen die Schließung des Rundfunksenders ERT. Laut Bericht der Zeitung "Efimerida" vom Samstag unterstützen nur rund 27 Prozent der Befragten den Schritt von Regierungschef Antonis Samaras, der in der Nacht auf Mittwoch überraschend die sofortige Einstellung von ERT anordnete.

Laut dem Ergebnis der Befragung des Meinungsforschungsinstituts VPRC vertrauen nur noch 15 Prozent der Wähler Samaras. Auch Oppositionschef Alexis Tsipras erhielt lediglich neun Prozent Zustimmung.

Die griechische Regierungskoalition trifft sich am Montag zu einer Krisensitzung wegen der Rundfunkschließung. Die sozialistischen PASOK und der kleinen Linkspartei DIMAR stellen sich gegen das Vorgehen von Samaras und seiner konservativen Partei Neue Demokratie. In Athen wird das Ausrufen von Neuwahlen für möglich gehalten.

Krise hilft rechtsextremer Partei Goldene Morgenröte

Die Partei, die am meisten von der gegenwärtigen Krise profitiert, ist laut der Umfrage die rechtsextreme Goldene Morgenröte. Sie verdoppelt demnach ihr Ergebnis bei den Wahlen im Juni des Vorjahres und kommt nun auf 14 Prozent der Stimmen.

Sieger einer möglicherweise bevorstehenden Neuwahl ist laut der Erhebung das Linksbündnis SYRIZA von Tsipras, das mit 29 Prozent knapp vor der Neuen Demokratie mit 26,5 Prozent der Stimmen liegt. Die PASOK stürzt auch nach ihrer historischen Wahlniederlage 2012 weiter ab und kommt nur noch auf sieben Prozent der Stimmen. Die Regierungspartei DIMAR muss mit rund vier Prozent um den Wiedereinzug ins Parlament bangen. (APA, 15.6.2013)