Bild nicht mehr verfügbar.

Sicherheitskräfte untersuchen den explodierten Bus in Quetta.

Foto: EPa

Islamabad - Bei Anschlägen und Angriffen von Extremisten in der pakistanischen Unruheprovinz Baluchistan sind am Samstag mindestens 23 Menschen ums Leben gekommen. In der Provinzhauptstadt Quetta explodierte eine Bombe in einem Bus für Studentinnen der einzigen Frauenuniversität der Provinz. Dabei wurden 11 Frauen getötet und 17 weitere Insassen verletzt, wie die Polizei mitteilte.

In dem Krankenhaus, in das die Verletzten gebracht wurden, kam es zu Tumulten, eine weitere Bombe explodierte und bei einem Schusswechsel wurden weitere Menschen getötet getötet. Beobachter machten radikale Islamisten für den Angriff verantwortlich.

Jinna-Wohnhaus beschossen

Zuvor hatten Aufständische das ehemalige Wohnhaus des Staatsgründers Mohammed Ali Jinnah in der Ortschaft Ziarat nach Polizeiangaben mit Panzerfäusten beschossen und dabei einen Polizisten getötet. Das Quaid-e-Azam-Residenz-Museum, in dem Erinnerungsstücke an Jinnah ausgestellt waren, fing nach dem Angriff Feuer und brach zum Teil ein.

Jinnah hatte in dem zweistöckigen Holzhaus aus dem Jahr 1892 etwa zwei Monate lang gelebt, bevor er 1948 starb. Er war Chef der Muslime in Britisch-Indien und gründete 1947 den muslimisch dominierten Staat Pakistan. Ministerpräsident Nawaz Sharif verurteilte den Angriff auf das Museum scharf.

Die Befreiungsarmee Baluchistans bekannte sich nach Angaben des pakistanischen Innenministers Nisar Ali Khan zu dem Anschlag auf das Museum. In der Provinz kämpfen mehrere Separatistengruppen mit Gewalt für eine größere Unabhängigkeit der Provinz von Islamabad. Auch Taliban-Milizen sind in der Region aktiv. (APA, 15.6.2013)