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Die Streiks bei Amazon Deutschland könnten ausgedeht werden.

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Im Streit um einen Kollektivvertrag beim Internet-Versandhändler Amazon verschärft die Gewerkschaft Verdi die Gangart. "Wir werden den Druck erhöhen und als Nächstes wohl zu einem zweitägigen Streik aufrufen - und zwar in naher Zukunft", sagte Mechthild Middeke von Verdi Hessen der Nachrichtenagentur dpa. Bisher hatte es am größten deutschen Versandlager in Bad Hersfeld und am Standort Leipzig nur vereinzelte Tagesstreiks gegeben. Bei einer kommenden Arbeitsniederlegung wären es die Streiktage vier und fünf.

Gegensätzliche Positionen

Die Gewerkschaft fordert einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels. Der weltgrößte Interversandhändler lehnt dies aber ab und orientiert sich nach eigenen Angaben an der Bezahlung in der Logistikbranche. "Das sind zwei gegensätzliche Positionen. Es gibt aber dennoch Raum für eine Annäherung - womöglich durch die Zahlung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld", sagte Middeke.

"Amazon nicht bereit zu verhandeln"

Bisher sieht Verdi keine Bewegung in dem festgefahrenen Tarifkonflikt. "Amazon ist nicht bereit zu verhandeln." Der Internet-Versand-Riese hatte immer wieder betont, dass für Verhandlungen die Gemeinsamkeiten fehlten.

Noch keine Auswirkungen auf Bestellungen

Zuletzt hatten Anfang Juni Beschäftigte in Bad Hersfeld und Leipzig gestreikt. Nach Gewerkschaftsangaben waren es zusammen 1.000 Protestierer, laut Amazon waren es weniger als 850. Auswirkungen für Kundenbestellungen wegen der Streiks hatte Amazon stets bestritten. Amazon hat in Deutschland acht Versandlager und rund 9.000 Mitarbeiter. In Bad Hersfeld arbeiten mehr als 3300 Menschen, n Leipzig sind es etwa 2.000. (APA, 16.6.2013)