Rottenmann - In Rottenmann (Bezirk Liezen) ist die Außenmauer eines Mehrparteienhauses eingestürzt. Das Gebäude musste evakuiert werden, die 23 Bewohner - darunter mehrere Kinder - wurden in Ersatzquartieren oder bei Verwandten untergebracht. Der Vorfall dürfte in Zusammenhang mit Abrissarbeiten eines Nachbargebäudes stehen, der in der vergangenen Woche erfolgt ist.

Sonntag, kurz vor Mittag, brach bei dem zweistöckigen Gebäude, dessen Kernsubstanz aus dem 17. Jahrhundert stammt, plötzlich die Außenmauer weg. Verletzt wurde niemand, doch mehrere Räume lagen quasi im Freien. Mittels Planen wurden diese Flächen inzwischen von der Feuerwehr abgedeckt. Wegen akuter Einsturzgefahr, die der sofort beigezogene Bausachverständige feststellte, musste das Haus geräumt werden. Auch die vorbeiführende Hauptstraße wurde gesperrt. Weitere Beschädigungen durch Erschütterungen sollen so vermieden werden.

Bauarbeiten als mögliche Ursache

Grund für den Einsturz der Mauer dürften Bauarbeiten am Nachbargebäude, einer alten Rösterei, gewesen sein, wie Bürgermeister Klaus Baumschlager erklärte. Das abgerissene Objekt lag zwischen dem Rathaus und dem nun beschädigten Gebäude. Wie Baumschlager sagte, muss der nicht in Rottenmann wohnhafte Besitzer ab Dienstagnachmittag Sicherungsmaßnahmen ergreifen. Die sieben Mietparteien erhielten von der Gemeinde eine kleine Soforthilfe, um sich mit dem Nötigsten zu versorgen. Das Betretungsverbot könnte frühestens bei den nächsten Lagebesprechung am Mittwochnachmittag aufgehoben werden. Bis dahin werden ein Statiker und andere Experten die Situation genau prüfen. (APA, 17.6.2013)