Frankfurt am Main - Gestützt von guten Vorgaben aus Asien sind die europäischen Leitbörsen mit freundlicher Tendenz in die Handelswoche gestartet. Der Euro-Stoxx-50 schloss am Montag um 35,37 Einheiten oder 1,33 Prozent fester bei 2.702,69 Zählern.

Auch die laufende Woche steht ganz im Zeichen der internationalen Notenbanken und der Frage, welchen Kurs diese in Zukunft einschlagen werden. Dementsprechend warteten die Anleger bereits zum Wochenstart mit Spannung auf die zur Wochenmitte anstehende Zinsentscheidung der US-Zentralbank Fed. Vor allem die anschließende Rede des Fed-Chefs Ben Bernanke dürfte von den Investoren auf neue Signale hinsichtlich einer möglichen Einschränkung der US-Anleihenkäufe abgeklopft werden. Bis dahin dürfte der Markt jedoch von Unsicherheit und Zurückhaltung geprägt sein, hieß es von Marktteilnehmern.

Mit satten Kursgewinnen ist heute der europäische Telekom-Sektor aus dem Handel gegangen. Die Branche profitierte von spanischen Medienberichten, denen zufolge der US-Konzern AT&T ein Übernahmeangebot für die spanische Telefonica im Wert von 70 Mrd. Euro geplant habe. Von Telefonica wurden die Berichte zwar dementiert, dennoch zogen die Titel bis Handelsschluss um 2,39 Prozent auf 10,27 Euro an. Auch die Papiere des Branchenkollegen France Telecom gewannen 3,08 Prozent auf 7,591 Euro und rückten damit an die Spitze des Euro-Stoxx-50 vor.

Starke Kursgewinne konnten auch bei Philips (plus 2,43 Prozent auf 21,71 Euro) zu verzeichnen. Zuvor haben die Analysten der Deutschen Bank ihr Votum für die Papiere des Elektronikkonzern von "Hold" auf "Buy" angehoben. Auch das Kursziel wurde von 23,0 Euro auf 27,0 Euro angehoben.

Ein europäischer Branchenvergleich wies auch Versorger als klare Gewinner aus. Dementsprechend zogen Enel um satte 2,77 Prozent auf 2,746 Euro an. Gegen den Trend stemmten sich indessen Eni, welche um 2,14 Prozent auf 16,48 Euro und damit ans Ende des Leitindex absackten. Das Eni-Tochterunternehmen Saipem hat eine Gewinnwarnung für das Ergebnis 2013 ausgesprochen, hieß es aus Händlerkreisen. Der Öl-Dienstleister erwarte nun einen Verlust in Höhe von 300 bis 350 Mio. Euro. Die Papiere stürzten bis Handelsschluss um 29,19 Prozent auf 14,24 Euro ab. (APA, 17.6.2013)