Im Rahmen der Release-Party des "WeiberDiwan" am 29. Juni lesen die Autorinnen Lilly Axster, Susanne Gregor und A. Tomke Wieser aus ihren Büchern.

Foto: WeiberDiwan

Bereits seit 18 Jahren versorgt die Rezensionszeitschrift "WeiberDiwan"die heimische feministische Community mit Informationen und Empfehlungen zu Literatur, der sonst in der Regel nur wenig Öffentlichkeit zuteil wird. "Ein Blick in die großen Verlagsprogramme sowie die Rezensionen traditioneller Medien zeigt deutlich, dass Autorinnen im Allgemeinen und feministische Autorinnen und ihre Literatur im Speziellen massiv unterrepräsentiert sind", erläutert Gabi Horak-Böck vom "WeiberDiwan". "Deshalb ist der WeiberDiwan so wichtig: Wir konzentrieren uns auf feministische, lesbische und queere Themen und bieten eine große Auswahl vorrangig deutschsprachiger Bücher von Autorinnen."

Vielfalt feministischer Literaturen

Die Rezensionen decken nicht nur Romane und wissenschaftliche Publikationen zu feministischer Theorie und Forschung ab - vorgestellt werden unter anderem auch Kunstbücher, Biografien, Krimis sowie Kinder- und Jugendliteratur. "Der feministische Bücherschrank ist unheimlich vielfältig. Da findet sich für jede und jeden was, insofern sprechen wir eine große Zielgruppe an", so Horak-Böck. "Einen besonderen Fokus legen wir auf Newcomerinnen aus Österreich und auf kleine Verlage, die es mit einem geringen Werbebudget nur schwer in die großen Medien schaffen."

Mehr als hundert Bücher featuret die halbjährlich erscheinende Zeitschrift pro Ausgabe - dennoch ist dies nur ein Bruchteil an queer-feministischen Neuerscheinungen, die es am Buchmarkt gibt. Der "WeiberDiwan" ist kostenlos und erscheint als Beilage im feministischen Monatsmagazin "an.schläge" und liegt außerdem im Stichwort-Archiv, in der Buchhandlung Löwenherz sowie im Autonomen Frauenzentrum im WUK auf.

Neustart für den "WeiberDiwan"

Bis vor wenigen Jahren wurde der "WeiberDiwan" von der feministischen Buchhandlung Frauenzimmer herausgegeben - mit deren Schließung drohte auch der Rezensionszeitschrift das Aus. Nach einer Neustrukturierung steht das Medium heute mit einem neu gegründeten Verein wieder auf festen Beinen.

Wie gewohnt soll die Zeitschrift auch weiterhin zwei Mal pro Jahr erscheinen - nunmehr mit einem frischen Layout und einer Autorinnen-Lesung zu jeder neuen Ausgabe. "So können wir Autorinnen und feministische Literatur noch mehr fördern: Indem wir sie vor ein interessiertes Publikum bringen und ihnen Raum geben", sagt Gabi Horak-Böck. Weitgehend unsichtbar bleibt hingegen die ehrenamtliche Arbeit der rund zehnköpfigen Redaktion. "Aber je größer das Team, umso mehr verteilt sich die Arbeit - interessierte Frauen, die mitarbeiten wollen sind also herzlich willkommen!"

Am 29. Juni feiert der "WeiberDiwan" sein 18-jähriges Bestehen: Gefeiert wird mit Lesungen von Lilly Axster (u.a. "Dorn", Zaglossus Verlag 2012), Susanne Gregor ("Kein eigener Ort", Edition Exil 2011) und A. Tomke Wieser ("Queer Writing", Zaglossus Verlag 2012) und einer Büchertombola, die "Gender Bender"-Country-Band Haring & The Trouts und DJane QI sorgen für den musikalischen Part der Jubiläumsparty. (red, dieStandard.at, 17.6.2013)