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Kleine Änderungen am Text sollen Quelle der Kopie entlarven.

Forscher der Technischen Universität Darmstadt haben einen neuen Kopierschutz für eBooks entwickelt, der die Nachverfolgung unerlaubter Kopien ermöglichen soll. Das berichtet Wired.

Entlarvende Änderungen

Zu diesem Zwecke wird der Inhalt der jeweiligen Dokumente subtil verändert. Dies geschieht, sobald ein Kunde ein Buch bei einem Händler erwirbt. Die Forscher nennen dies ein "Text-Wasserzeichen".

Beispielsweise könnte ein Algorithmus im Satz "Heute leben wir in einem Paradies, das in eurer Zeit nicht denkbar gewesen wäre" aus "nicht denkbar" ein "undenkbar" machen. Ebenso könnten Begriffe einfach in der Reihenfolge einer Nennung vertauscht werden. In "Es mag schwer sein, eine Welt zu verstehen, die ohne Tyrannei und Hunger, ohne Kummer, Tragödien und Leid auskommt" würde die Aufzählung mit "ohne Hunger und Tyrannei" beginnen. 15 Beispiele solcher Alterationen können online nachgelesen werden.

Die Abänderung in jedem verkauften Buch wäre einzigartig und nur sehr schwer zu entdecken. Taucht das Werk schließlich in Tauschbörsen auf, ließe sich jedoch durch eine maschinelle Prüfung schnell herausfinden, wer sein Exemplar weiterverbreitet hat.

Autoren-Akzeptanz fraglich

Die Frage, die TechCrunch berechtigterweise aufwirft, ist, ob die Autoren sich von so einem System überzeugen lassen. Immerhin stellt diese Form des Kopierschutzes einen direkten Eingriff in ihr Werk dar. Zudem besteht die Gefahr unbeabsichtigter Änderungen der inhaltlichen Bedeutung eines manipulierten Satzes. (red, derStandard.at, 17.06.2013)