Die Kritik des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan an internationalen Medien stößt beim Deutschen Journalisten-Verband (DJV) auf Protest. Gleichzeitig rief die Gewerkschaft am Montag die Auslandskorrespondenten in der Türkei zu erhöhter Wachsamkeit auf.

Erdogan habe indirekt die Schuld für die Proteste in mehreren türkischen Städten den Medien in die Schuhe geschoben. Dies habe mit der Wirklichkeit nichts zu tun. "Es ist die Aufgabe der Medien, kritisch und unabhängig über die Lage in der Türkei zu berichten", sagte der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken am Montag in Berlin. Erdogan habe damit ein gestörtes Verhältnis zur Pressefreiheit gezeigt.

Desinformation

In einer Rede vor Hunderttausenden von Anhängern seiner islamisch-konservativen Regierungspartei AKP hatte Erdogan behauptet, die britische BBC, der US-Nachrichtensender CNN und die Nachrichtenagentur Reuters betrieben Desinformation. (APA, 17.6.2013)