Die Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Freiburg bietet eine innovative und schonende Therapie bei gutartiger Prostatavergrößerung an. Das Besondere an dem Verfahren, das bislang nur an wenigen Kliniken in Deutschland angeboten wird, ist, dass das Prostatagewebe weder geschnitten oder erhitzt, noch entfernt werden muss. Durch einen minimalinvasiven Eingriff – wie bei einer Blasenspiegelung – wird die Harnröhre wieder geöffnet, indem das vergrößerte Prostatagewebe durch Anheben verlagert wird.

Keine potentiellen Nebenwirkungen

"Vereinfacht gesagt, binden wir das Prostatagewebe mittels mehrerer Fäden so zusammen, dass es die Harnröhre nicht mehr blockiert", erklärt Martin Schönthaler, Urologe am Universitätsklinikums Freiburg. Dabei werden weder der äußere noch der innere Schließmuskel tangiert. Für den Patienten bedeutet das: Im Gegensatz zu den gängigen Verfahren wie der Prostataresektion („Hobelung") oder verschiedenen Laserverfahren bleibt der Samenerguss beim Geschlechtsverkehr erhalten.

Zudem sind bei dieser Methode bislang keine der potentiellen Nebenwirkungen wie Erektionsstörungen oder Mühe beim Halten des Harns aufgetreten. Der zehnminütige Eingriff ist auch nicht - wie bei der Entfernung von Prostatagewebe - mit Blutungen und Schwellungen verbunden.

Gute Ergebnisse

"Die bisherigen Ergebnisse dieser Methode sind sehr gut", sagt Schönthaler und ergänzt: "Die vorher gestörte Blasenentleerung ist durch den Eingriff meist wesentlich verbessert und Beschwerden wie Harndrang, Brennen, Nachtröpfeln und nächtliches Wasserlassen werden positiv beeinflusst."

Die Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Freiburg hat gemeinsam mit weiteren europäischen Zentren eine Studie gestartet, die die Erfolgsaussichten dieser noch neuen Methode genauer analysieren soll. (red, derStandard.at, 18.6.2013)