Event-Profi Hannes Jagerhofer hat Checkrobin gestartet.

Foto: Checkrobin

Von links: Niki Lauda, Hannes Jagerhofer und Attila Dogudan beim Start von Checkrobin.

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Crowdsourcing-Dienste, bei denen Nutzer Aufgaben von Unternehmen übernehmen, haben in den letzten Jahren starken Aufwind erfahren. Mit Checkrobin ist nun ein neuer Service gestartet, mit dem Privatpersonen Transporte abwickeln können. Hinter der Idee steht Event-Profi Hannes Jagerhofer, der bereits die Flugsuchmaschine Checkfelix aufgebaut hat.

Stauraum nutzen, Fahrtkosten reduzieren

Auf der Südautobahn sind laut Jagerhofer täglich 49.000, auf der Westautobahn 55.000 Fahrzeuge unterwegs. Jährlich würden so zehn Milliarden Liter ungenutzte Ladeflächen in Privatautos auf den Straßen unterwegs sein. Checkrobin will Autofahrern die Möglichkeit bieten, leeren Stauraum zu nutzen und Fahrtkosten zu reduzieren. Aber auch in öffentlichen Verkehrsmitteln, am Motorrad oder Fahrrad können Gegenstände - sofern dafür geeignet - mitgenommen werden.

Abwicklung über App oder Web

Das Prinzip ist einfach: über eine Smartphone-App für Android und iOS oder die Web-Plattform können sich Nutzer als Fahrer registrieren lassen oder Sendungen aufgeben. Die gesamte Abwicklung erfolgt über die Plattform mittels Push-Nachrichten. Zur Sicherheit werden auch Telefonnummern ausgetauscht. Wie lange eine Sendung benötigen darf, muss von den Nutzern vorab definiert werden.

Kosten

Die Fahrer können einen Betrag zwischen 12 und 25 Euro wählen und das Angebot stellen. Der Versender kann dieses annehmen oder ablehnen. Checkrobin verlangt 3 Euro Vermittlungsprovision, die Bezahlung erfolgt über die App, Paybox, Sofortüberweisung oder Kreditkarte. Das Transportgeld für den Fahrer wird bar übergeben. Die Daten der Nutzer werden laut Betreiber nach jeder Fahrt gelöscht.

Von Hund bis Schlüsselbund

Transportiert werden kann vom vergessenen Schlüsselbund, über Waschmaschinen bis zur Geburtstagstorte oder sogar Haustieren alles, was die Fahrer mitnehmen können und wollen. Eine Verpackung ist nicht zwingend notwendig.

Eigenverantwortung

Gefährliche und verbotene Stoffe und Gegenstände dürfen freilich nicht verschickt werden. Ein Restrisiko bleibt aber bestehen, wie bei anderen Paketdiensten auch, meint Jagerhofer. Man setzt aber auf die Eigenverantwortung der Nutzer. Hinzu kommt ein Punktesystem, mit dem die Zuverlässigkeit der Nutzer bewertet werden kann. Im Notfall, auch wenn der Empfänger nicht erreichbar ist, will Checkrobin über eine Hotline aushelfen.

Rechtliches

Ein Gewerbeschein ist laut dem Unternehmen nicht nötig, da die Transporttägigkeit nicht hauptberuflich ausgeübt wird und nur einen Fahrtkostenzuschuss erhält. Ab einer bestimmten Höhe müssen die Einnahmen aber normal versteuert werden.

Catering von Wien nach Kärnten

An Checkrobin sind mit 14 Prozent auch Niki Lauda und mit 12 Prozent Gastronom Attila Dogudan beteiligt. Dogudan sieht mit dem Portal neue Möglichkeiten, für die es zuvor keinen Markt gab – etwa in Wien ein Do&Co-Menü für eine kleine Party zu einem überschaubaren Preis nach Kärnten bringen zu lassen.

Österreichweiter Start im Lauf des Sommers

In der Testphase können derzeit nur Transporte auf der Südstrecke zwischen Wien und Kärnten angenommen werden - eine allgemeine Aufgabe von Sendungen ist in der Beta-Phase noch nicht möglich. In der Beta-Phase wurden laut Jagerhofer bislang 150 Fahrten erfolgreich abgewickelt. In wenigen Wochen will das Portal den österreichweiten Betrieb aufnehmen und Ende des Jahres auch nach Deutschland expandieren. (Birgit Riegler, derStandard.at, 18.6.2013)