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Wie Parks im dichtverbauten Zentrum - im Bild der Sigmund-Freud-Park - zur Hitzeregulierung beitragen können, wird derzeit in einem Projekt untersucht.

Foto: APA/HANS KLAUS TECHT

Wien - Auch wenn der kühle und verregnete Frühling dies nicht vermuten lässt: in Wien wird es immer heißer. Die Tage mit Temperaturen von mehr als 30 Grad sind laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in der Bundeshauptstadt in den vergangenen Jahrzehnten um rund 50 Prozent häufiger geworden. Nun wird im Rahmen eines Projekts, das von der Stadt Wien und ZAMG durchgeführt wird, untersucht, welche Städtebau-Maßnahmen Hitzebelastung reduzieren. So könnten etwa viele kleine Grünflächen eine große Wirkung haben.

Im Zeitraum 1961 bis 1990 gab es in Wien durchschnittlich 9,6 Hitzetage - was Temperaturen von 30 Grad und mehr bedeutet - pro Jahr. Zwischen 1981 und 2010 waren es bereits 15,2 Hitzetage pro Jahr, hieß es in einer Aussendung der ZAMG am Dienstag. Ähnliche Trends gibt es übrigens auch in anderen großen Städten in Österreich.

Belastung steigt in Städten besonders

Die vermehrt warmen Tage haben zwei Gründe, wie Klimaforscherin Maja Zuvela-Aloise erläuterte: "Zum einen wird unsere Klima immer wärmer, die mittlere Temperatur im Alpenraum ist in den letzten 100 Jahren um rund zwei Grad gestiegen. Zum anderen steigt die Hitzebelastung in den Städten durch die Bebauung überdurchschnittlich stark."

Die ZAMG rechnet mit einer weiteren Zunahme in den nächsten Jahrzehnten. Aus diesem Grund wird derzeit untersucht, welche städtebauliche Maßnahmen Abkühlung bringen könnten. Dies geschieht mithilfe eines hochaufgelösten Stadtklimamodells, mit dem u.a. die besonders belasteten Gebiete ermittelt werden. Mittels Computersimulation könne geprüft werden, welche Maßnahmen zur Reduktion der Hitzebelastung effektiv wären.

Summe kleiner Grünflächen wirkt wie großer Park

Eine Lösungsmöglichkeit wäre laut Zuvela-Aloise: "In kleinen Parks wirkt die Abkühlung vor allem im Bereich der Grünfläche selbst, aber nur wenig auf die Umgebung. Untersuchungen zeigen aber, dass mehrere kleine Grünflächen in einem Stadtteil wie ein großer Park wirken und die Kühlung dann weit in den bebauten Bereich hineinwirken kann."

Ein durchdachter Städtebau in Zusammenarbeit mit der Klimaforschung könnte den Auswirkungen des Klimawandels und der wachsenden Städte deutlich entgegenwirken und die Lebensqualität der Menschen merkbar steigern, zeigte sie sich überzeugt. (APA, 18.6.2013)