Innsbruck/Salzburg - Der Baubeginn für ein neues Hospizhaus in Innsbruck am Areal der Barmherzigen Schwestern beim Sanatorium Kettenbrücke im Saggen verzögert sich. Die Finanzierung sei noch nicht gesichert, heißt es von der Vorsitzenden des Hospizverbandes, der ehemaligen VP-Politikerin Elisabeth Zanon. Anstatt - wie geplant - 2014 mit dem Bau fertig zu sein, hofft Zanon nun, 2015 mit den Arbeiten beginnen zu können.

Eine Zusage des Landes sei bereits vorhanden, von der Stadt gebe es einen Stadtsenatsbeschluss, es fehle jedoch eine schriftliche Zusage. Spenden müssen noch aufgebracht werden. Auch mit dem Orden der Barmherzigen Schwestern müsse noch das Baurecht verhandelt werden; den Grund wollen die Schwestern kostenlos zur Verfügung stellen.

Geplant sind im neuen Haus ein Tageshospiz, eine Palliativstation und ein Bildungszentrum. Vor allem das Tageshospiz sei notwendig: Junge Menschen, die schwer kranke Angehörige pflegen, müssten entlastet werden. Der Startschuss zum Bau des neuen Hospizhauses war bereits Anfang Dezember 2012 gefallen. Die Landesregierung setzte einen längerfristigen Schwerpunkt im Bereich Altersmedizin und beschloss den Bau des Hauses mit 14 Betten in einer Hospiz- und Palliativstation und ein Tageshospiz mit sechs Betten.

Die Qualität der Betreuung für sterbende Menschen und ihre Angehörigen soll erhöht werden, so Zanon: Ein Patient könnte etwa zu Hause oder im Heim betreut und dann einige Tage stationär aufgenommen werden. Geplant sind eine sieben Tage Hotline und die Koordination der ehrenamtlichen Hospizgruppen.

Auch in Salzburg fehlt Geld für Hospiz

Das Rote Kreuz betreibt das Helga-Treichl-Hospiz in Salzburg-Stadt und hat dafür bisher eine halbe Million Euro im Jahr zugeschossen - vor wenigen Tagen hieß es, dass sich die Organisation das nicht mehr leisten könne und das Haus bis Jahresende schließen müsse. Etwas Hoffnung auf ein Weiterbestehen gibt es nun doch: Am Dienstag berichteten die Salzburger Nachrichten, die Erste Stiftung habe 100.000 Euro Unterstützung zugesagt.

Die frühere schwarze Landesrätin Doraja Eberle, jetzt Vorsitzende der Erste Stiftung, sagte am Dienstag, sie hoffe, dass sich weitere Stiftungen einbringen und das Fortbestehen des Hospizes, das über zehn Betten verfügt, bald auf zwei Jahre gesichert sei. Von Landesseite seien 300.000 Euro im Jahr zumindest in der Vergangenheit das maximal Mögliche gewesen, meinte Eberle.

Das Hospiz existiert seit zwölf Jahren, nun sei es an der Zeit, das Pilotrojekt in den Regelbetrieb überzuführen, sagte Rotes-Kreuz- Generalsekretär Werner Kerschbaum. Mobile Betreuung - für den bisherigen Gesundheitslandesrat Walter Steidl (SP) laut SN "die Zukunft" - könne die Einrichtung aber nicht ersetzen. Landeshauptmann Wilfried Haslauer (VP) soll in einem Brief eine baldige Aufnahme von Gesprächen durch den designierten Gesundheitslandesrat Christian Stöckl (VP) zugesichert haben.

In Bezug auf das Geld der Erste-Stiftung sagte Kerschbaum: "Ich freue mich über die beabsichtigte Unterstützung, es geht aber auch um eine nachhaltige Nutzung." Es brauche eine Perspektive für die nächsten fünf Jahre. (Verena Langegger, Gudrun Springer, DER STANDARD, 19.6.2013)