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Hält an einer Abschiebung von Erdogan-Fans fest: Efgani Dönmez.

Foto: APA/Pfarrhofer

Linz - Für das grüne Enfant terrible Efgani Dönmez wird es innerparteilich eng. Am Dienstag kam man nach grünen Krisengesprächen letztlich zu dem eindeutigen Schluss: Dönmez muss sich von seinen umstrittenen Aussagen - der grüne Bundesrat hatte "One-Way-Tickets" für Erdogan-Anhänger in die Türkei gefordert - klar distanzieren. Andernfalls scheint das Ende der Politkarriere fix.

"Es geht nicht um die Formulierung. Er muss sich vollinhaltlich von seiner Aussage distanzieren", fordert die grüne Landessprecherin Maria Buchmayr im Gespräch mit dem STANDARD. Der Ball liege "jetzt klar bei Efgani Dönmez". Buchmayr: "Er muss sich jetzt überlegen, ob er noch Teil der grünen Gemeinschaft sein will. Seine Aussagen widersprechen klar den grünen Grundwerten. Wir können daher nicht so einfach zur Tagesordnung übergehen und sagen, 'Der Effi formuliert halt gerne sehr pointiert'. Hier ist er eindeutig zu weit gegangen." Dönmez selbst hat aber bis dato nur eingeräumt, er habe seine Formulierung "überspitzt", bleibe aber inhaltlich bei seinen Aussagen.

Das Leitungsteam der grünen Landespartei wird sich am kommenden Montag mit der heiklen Causa befassen. "Geladen" ist bei diesem Treffen auch Dönmez.

Rückendeckung bekam der grüne Bundesrat übrigens ausgerechnet von der Linzer FPÖ. "Sollte er von den Grünen ausgeschlossen werden, können wir uns eine Art 'politisches Asyl' vorstellen. Auch eine Zusammenarbeit in Sachfragen und Informationsaustausch sind möglich", kündigt der Linzer FPÖ-Chef Detlef Wimmer an. (Markus Rohrhofer, DER STANDARD, 19.6.2013)