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Edlinger: "Uns war wichtig, dass die gesamte Rapid-Familie in dieser Reformkommission vertreten ist".

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Aufregung und Irritationen herrschen rund um Traditionsverein SK Rapid: Nach der Bestätigung der 22 Urteile in der Causa Westbahnhof durch das Wiener Oberlandesgericht sah sich der Verein mit unangenehmen Vorwürfen konfrontiert, zumal mit Ex-Ultras-Boss Oliver P. ein Mitglied der grün-weißen Reformkommission für 14 Monate in Haft muss.

Im Mai 2009 war es am Wiener Westbahnhof zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen, am Dienstag wurde die Berufung gegen die Urteile wegen Landfriedensbruchs abgelehnt, wodurch auch das Urteil gegen den in der Vergangenheit bereits mehrfach rechtskräftig vorbestraften Oliver P. bestätigt wurde.

Nun hat Rapid beschlossen, Oliver P. wieder aus der Reformkommission zu entlassen. Präsident Rudolf Edlinger, der nach einem Vorschlag der Fanszene den Ex-Ultras-Boss persönlich in den Ausschuss aufgenommen hatte, betonte, dass "es uns wichtig war, dass die gesamte Rapid-Familie, der auch die aktive Fanszene, die vorwiegend im Block West beheimatet ist, angehört, in dieser Reformkommission vertreten ist".

Edlinger: "Wir wollten niemanden ausgrenzen"

"Wir wollten und wollen niemanden ausgrenzen, und auch durch die Tatsache, dass sich Herr P. in der jüngeren Vergangenheit als wertvolles Bindeglied zwischen der aktiven Fanszene und dem Klub bewiesen hat, erfolgte diese Nominierung", so Edlinger. Nun aber sei klar, "dass die aktive Fanszene zukünftig in der Reformkommission durch eine andere Person vertreten sein wird".

In der Causa Westbahnhof waren 85 Rapid-Fans vor Gericht gelandet. 75 wurden schließlich wegen Landfriedensbruchs, teilweise auch wegen Sachbeschädigung, versuchter Körperverletzung und Widerstands gegen die Staatsgewalt verurteilt, davon elf zu teilbedingten oder gänzlich unbedingten Haftstrafen.

Die Reformkommission der Hütteldorfer soll Vorschläge erarbeiten, wie die Vereinsstruktur verändert werden kann, damit "der SK Rapid den Ansprüchen der nächsten Jahrzehnte gerecht werden kann", wie auf der Website des Vereins zu lesen ist. (red, derStandard.at, 19.6.2013)