Wien - Satellit, Kabel, Antennen oder Internet: Für die Endverbraucher gab es wohl noch nie eine derart große Auswahl an möglichen Wegen zum TV-Konsum wie derzeit. Etliche Boxen mit verschiedenen Standards, höhere Qualitäten und Zukunftsmusik wie die 4K-Auflösung steigern aber auch das Informationsbedürfnis der Konsumenten, wie Norbert Grill, Geschäftsführer der ORF-Sendertochter ORS, erklärt. "Das Angebot an TV-Geräten ist enorm und allen voran ist es ganz schwierig zu entscheiden, was ich kaufe." Technologieschübe entstehen aus seiner Sicht nach wie vor durch Großereignisse.
"Die Olympischen Spiele, die Fußballweltmeisterschaften - das sind weltweit betrachtet die großen Treiber", betonte er im APA-Gespräch. Einen unmittelbaren Umbruch sieht er angesichts der WM 2014 in Brasilien aber nicht. "4K wird man da noch nicht nutzen können. Eher wird der letzte Schub der Fernsehgeräte in Richtung HD gehen, womit die letzten Röhrengeräte verschwinden werden. Das wird ein Konsolidieren des Marktes und ein Absterben von alten Technologien sein."
4K als nächster Qualitätsschritt
Der nächste Qualitätsschritt zu 4K - einer Vervierfachung von HD - werde jedenfalls wieder von der Endgeräteseite eingeleitet werden. "Das war bei HD so, das wird auch bei 4K so sein. Es werden leistbare Endgeräte, jedenfalls unter 2.000 Euro, in den nächsten zwei Jahren auf den Markt kommen." In weiterer Folge sieht Grill als erstes Pay-TV-Anbieter auf diesen Zug aufspringen, "da sie durch den besseren Dienst natürlich mehr Umsatz generieren können. Dann ist ganz klar die Frage, wie die Broadcaster reagieren, und da glaube ich, dass es noch bis in die 2020er Jahre dauern wird, bis sie wirklich 4K einführen."
Ansonsten ist eine Rückbesinnung auf Einfachheit zu erkennen, wie auch Michael Weber, bei ORS zuständig für Sales & Marketing, erklärte. "Das ist auch der Grund, warum simpliTV derzeit relativ gut rennt." Insofern ist man mit der digitalen Antennenübertragung, die seit Mitte April mit 40 Sendern verfügbar ist, auch "wirklich zufrieden", so Grill. Die Set-top-Boxen sind derzeit sogar ausverkauft, für Nachschub ist gesorgt. "Und man darf nicht vergessen: Es ist eine komplett neue Technologie, die Kunden konnten es davor nicht empfangen. Antennen-Fernsehen war ein bisschen verstaubt und unpopulär, aber jetzt ist da ein neues Produkt und ein neues Gerät dazu, und das braucht, wie alles am Markt, seine Zeit." (APA, 19.6.2013)