Wien/Klagenfurt - Eine bemerkenswerte Geschäftsbeziehung der Kärntner Hypo aus dem Jahr 2008 mit dem russischen Oligarchen Wladimir Antonow hat das Magazin "News" im Zuge seiner Offshore-Leaks-Recherchen ausgehoben. Es schreibt in seiner kommenden Ausgabe von "einem ganz besonderen Kunden", mit dem die Bank "einen ganz besonderen Deal schloss". Antonow habe seine Luxusyacht "Sea D" auf eine Karibik-Firma namens Danforth Ventures Inc. registriert, und die inzwischen notverstaatlichte Bank kam mit dieser Firma ins Geschäft.

Dem Magazin liegt der E-Mail-Verkehr zwischen zwei Treuhandfirmen vor, in dem die wirtschaftlichen Belastungen der Danforth Ventures Inc. dargestellt werden. Aus dem Lastenblatt gehe hervor, dass die Hypo mit Danforth am 11. Juni 2008 basierend auf einer Kreditvereinbarung eine Hypothek abgeschlossen habe. Als Besicherung dienten die Luxusyacht, deren Beiboote sowie "Gewehre, Munition und Handfeuerwaffen" samt Zubehör, so das Magazin.

Drohende Auslieferung

Dem Oligarchen, der inzwischen in England lebt, droht die Auslieferung an Litauen. Dort wird ihm vorgeworfen, als Direktor einer Bank hunderte Millionen Euro unterschlagen zu haben - was er bestreitet.

Insgesamt finden sich laut "News" neben den 38 Personen aus Österreich im öffentlichen Teil der Offshore-Leaks-Datenbank bisher 94 Offshore-Firmen mit Österreich-Bezug und weitere 32 Briefkastenfirmen einer heimischen Bank. Insgesamt gebe es bisher bei 126 Firmen in Steuerparadiesen eine direkte Österreich-Verbindung. Wer hinter diesen 32 Firmen stecke, bleibe vorerst allerdings noch offen.

Weiters finden sich in dem Artikel neue Namen von Österreichern, die dem Magazin teils mit gerichtlicher Ahndung bei Nennung ihrer Firmen oder Namen drohen. Schließlich ist eine Firma in einem Steuerparadies per se nicht illegal. (APA, 19.6.2013)