Recife - Vize-Europameister Italien hat nach einem verrückten Spiel beim Confed Cup vorzeitig das Halbfinale erreicht und Gastgeber Brasilien in die Vorschlussrunde verholfen. Die Mannschaft um Altstar Andrea Pirlo setzte sich in Recife gegen Asienmeister Japannach 0:2-Rückstand noch 4:3 (1:2) durch.

Mit jetzt sechs Zählern sind Tabellenführer Brasilien und die punktgleichen Azzurri in der Gruppe A nicht mehr einzuholen. Im direkten Duell geht es am Samstag in Salvador da Bahia noch um den Gruppensieg und damit wohl um die Frage, wer Welt- und Europameister Spanien zunächst aus dem Weg geht.

Japan hadert mit Ergebnis

"Das ist ein sehr gutes Ergebnis. Aber wir müssen uns jetzt gut erholen und schauen, dass wir unsere Akkus schnell aufladen. Gegen Brasilien müssen wir besser aufpassen", sagte Italiens Coach Cesare Prandelli. Sein Landsmann Alberto Zaccheroni, Trainer der Japaner, haderte: "Wir hatten die Chance auf den Sieg. Wir haben mit Courage und großer Hingabe gespielt und es der Nummer zwei in Europa, einem Kandidaten für den nächsten WM-Triumph, sehr schwer gemacht."

Keisuke Honda (21., Foulelfmeter) und Shinji Kagawa (32.) brachten Japan verdient in Führung. Daniele de Rossis Anschlusstreffer (41.) leitete die Aufholjagd der Squadra Azzurra ein. Ein Eigentor von Atsuto Uchida (50.) und ein von Makoto Hasebe verursachter Handelfmeter, den Mario Balotelli sicher verwandelte (52.), brachten scheinbar Wende.

Doch Shinji Okazaki glich noch einmal aus (69.). Okazaki und Kagawa trafen Pfosten und Latte (82.), doch dann entschied der eingewechselte Sebastian Giovinco das Spiel zugunsten der glücklichen Italiener (86.).

Die Torfolge des Spiels

Der Strafstoß der Japaner resultierte aus einem zu kurzen Rückpass von Mattia de Sciglio, den Okazaki ersprintete. Torhüter Gianluigi Buffon kam zu spät aus seinem Tor und traf den über ihn fallenden VfB-Profi am Bein. Honda ließ Buffon mit einem Schuss in die rechte untere Ecke keine Abwehrchance und stellte auf 1:0.

Kagawa traf per Drehschuss aus zehn Metern, de Rossi war nach einer Ecke von Pirlo per Kopf zur Stelle. Kurz vor der Pause traf Emanuele Giaccherini den rechten Pfosten - es war das endgültige Zeichen dafür, dass Italien nach schwachem Start aufgewacht war.

Uchida hatte Pech, als er den Ball nach Giaccherinis Pass vor dem einschussbereiten Balotelli ins eigene Tor grätschte. Zumal Giaccherini den Ball zuvor mit dem Oberarm mitgenommen hatte. Dann traf Okazaki per Kopf und schien den Kampfgeist der "Blue Samurai" zu belohnen. Doch Giovincos Konter-Tor zerstörte deren Träume. (sid, 20.6.2013)