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Eisel bei der letztjährigen "Tour der Leiden" vor dem Mann in Gelb, Bradley Wiggins. Das wird es heuer nicht spielen.

Foto: EPA/YORICK JANSENS

Die 100. Tour de France geht ohne österreichische Beteiligung in Szene. Nach Thomas Rohregger wurde am Donnerstag auch Bernhard Eisel nicht für die am 29. Juni auf Korsika beginnende Jubiläumsauflage der Frankreich-Radrundfahrt nominiert. Damit ist erstmals seit 2001 kein Österreicher beim wichtigsten Radetappenrennen vertreten. Auch am heurigen Giro d'Italia hatte kein ÖRV-Profi teilgenommen. Die Nichtberücksichtigung bei der Tour kommt der Österreich-Rundfahrt zugute.

"Besonderer Spaß"

Eisel und Rohregger bestätigten schon am Donnerstag ihre Comebacks bei der Ö-Tour ab 30. Juni. Eisel startet nach zehn Jahren Pause wieder beim Heimrennen. Nach Starts 2001 und 2002 war er zuletzt 2003 dabei gewesen. "Daheim zu fahren macht besonderen Spaß. Ich freue mich sehr darauf und ich freue mich, einige Kollegen zu treffen, gegen die ich im Vorjahr noch bei der Tour de France gefahren bin", erklärte Eisel, der seinem Team viel Erfolg für die angepeilte Tour-Titelverteidigung wünschte. "Die werden das Ding auch ohne mich schaukeln", so Eisel.

"Riesengroße Enttäuschung"

Für den rot-weiß-roten Rekordmann Eisel wäre es die bereits zehnte Teilnahme an der großen Schleife gewesen. Der 32-jährige Steirer fand aber keine Aufnahme in das neunköpfige Sky-Aufgebot um Topfavorit Chris Froome, für den er Helferdienste hätte leisten wollen. "Die Enttäuschung ist riesengroß. Ich habe alles dafür getan, um dabei zu sein, und bin in ausgezeichneter Verfassung", erklärte Eisel, ehe er sich zur Frustbewältigung für eine Ausfahrt auf das Rad setzte.

Nichts wurde es auch mit der zweiten Tour nach 2010 für Rohregger. Der RadioShack-Profi kann nun wieder beim Heimrennen um einen Spitzenplatz fahren. Im Vorjahr war der Tiroler Gesamt-Siebenter, 2008 hat er die Rundfahrt als bis dato letzter Österreicher gewonnen. Der 30-jährige Bergspezialist musste zuletzt beim Criterium du Dauphine nach gutem Beginn auf der vorletzten Etappe aufgegeben.

ÖRV-Generalsekretär Massak ohne Sorgen

Für ÖRV-Generalsekretär Rudolf Massak ist das Fehlen von Österreichern bei der Tour kein Zeichen mangelnder Klasse, sondern hauptsächlich den taktischen Überlegungen der Teams geschuldet. "Unsere Fahrer sind den verschiedenen Teampolitiken - man muss sagen verständlicherweise - zum Opfer gefallen. Wie unsere Leute, vor allem die jungen, derzeit fahren und sich präsentieren, da mache im mir für die Zukunft überhaupt keine Sorgen", betonte Massak im Gespräch mit der APA.

Die Klasse Eisels sei unbestritten. Der Routinier habe aber aufgrund der vollen Konzentration der Sky-Mannschaft auf Froome und des Wegfalls von Sprintass Mark Cavendish für ihn wenig überraschend den Kürzeren gezogen. Auch Rohreggers Aussparung wundert Massak nicht. Der Tiroler habe sein Können heuer einfach zu wenig oft aufblitzen lassen, so Massak.

Der gute Bergfahrer Georg Preidler sei hingegen in starker Form, sein Argos-Team setze mit Marcel Kittel und John Degenkolb aber alles auf die Sprinter. Vom Ausbleiben der Tour-Nominierungen profitiert die Österreich-Rundfahrt, was Massak natürlich freut. "Selbstverständlich ist das gut für die Rundfahrt." (APA; 20.6.2013)