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Das Fluggepäck am Startort abholen lassen und erst wieder an der Zieladresse im Empfang nehmen. Das wünschen sich Reisende immer dann, wenn sie ihre vollgepackten Koffer zum Flughafen und anschließend vom Gepäckband ins Hotel schleppen müssen. Eine Lösung dafür und wie sich verloren gegangene Koffer leichter auffinden lassen, könnte Bag2Go sein. Auf der Pariser Airshow präsentierten Flugzeugbauer Airbus, der Kofferproduzent Rimowa und IT-Dienstleister T-Systems den Prototyp eines intelligenten Gepäckstücks.

Funk- und Softwaremodul sowie einem Display

Der Koffer ist mit einem Funk- und Softwaremodul sowie einem Display ausgestattet. Der Reisende gibt über eine Smartphone-App die relevanten Flugdaten ein und überträgt sie an die Fluggesellschaft, die daraus einen Barcode generiert und auf das Display des Gepäckstücks gesendet. Über diesen Barcode lässt sich der Koffer eindeutig identifizieren, dem Fluggast zuordnen, einchecken und an die Zieladresse schicken. Der Koffer muss nur noch am Flughafen auf ein Gepäckband gelegt werden.

Yann Barbaux, Entwicklungsvorstand bei Airbus, kann sich vorstellen, dass Fluggesellschaften den smarten Koffer als Service anbieten. Sprich, der Kunde bekommt am Vortag den (Leih-)Koffer, kann ihn packen und abholen lassen. Am Abflugtag kann er dann nur mit Handgepäck anreisen, langes Anstehen bei der Gepäckaufgabe entfällt. Der sensible Koffer registriert auch, ob er auf seiner Reise geöffnet wurde und informiert seinen Besitzer über Zeitpunkt und Standort.

Airlines

Teure Gepäckverluste Nicht nur als differenzierende Dienstleistung könnte Bag2Go für Airlines interessant sein. Sie könnten damit Kosten für das Handling und durch den Verlust von Gepäck verringern.

Laut der auf Luftfahrtdaten spezialisierten Organisation Sita entsteht den Airlines jährlich ein Verlust von 2,5 Milliarden Dollar (1,87 Milliarden Euro) durch verloren gegangenes oder zu spät zugestelltes Gepäck, wobei je 1000 Passagiere im Durchschnitt mehr als elf Koffer nicht mehr oder erst nach Tagen wieder auftauchen. (kat, DER STANDARD, 20.6. 2013)