Neu-Delhi/Kathmandu - Nach sintflutartigen Monsunregen im Norden Indiens befürchten die Behörden mehr als eintausend Todesopfer. Mindestens 138 Menschen kamen nach offiziellen Angaben bisher im Bundesstaat Uttarakhand und zwei Nachbarstaaten ums Leben. "Wir schätzen, dass mehr als eintausend Menschen gestorben sind, weil überall Leichen liegen, die noch nicht geborgen wurden", sagte am Donnerstag Ganesh Godiyal von einer Stiftung, die für mehrere Hinduschreine in den Pilgerstädten Kedarnath und Badrinath verantwortlich ist.

In Uttarakhand saßen laut Behördenangaben rund 65.000 Menschen in abgelegenen Pilgerstätten fest. Im Himalaya gibt es viele Hindu-Schreine und Tempel, zu denen Gläubige pilgern. Zahlreiche Häuser und Autos wurden von den Schlamm- und Wassermassen fortgerissen sowie Brücken und Straßen zerstört, wie die Behörden mitteilten.

Fast 10.000 Soldaten im Einsatz

Fast 10.000 Soldaten waren im Einsatz, um in Dörfer und Städte zu gelangen, die durch Überschwemmungen und Erdrutsche abgeschnitten waren. Sie sollten unter anderem Medikamente bringen und technische Hilfe leisten, erklärte die Armee.

Auch im Nachbarland Nepal richteten Hochwasser und Erdrutsche Verwüstungen an. Dort wurden bisher 39 Todesopfer gemeldet, wie Kaxmi Prasad Dhakal, der Chef des Nationalen Katastrophenschutzzentrums, sagte. (APA, 20.6.2013)