Potsdam - Der indische Monsun könnte sich nach jüngsten wissenschaftlichen Berechnungen durch den Klimawandel stärker ändern als bisher angenommen. Computer-Simulationen von zwanzig Klima-Modellen zeigten übereinstimmend, dass die täglichen Schwankungen des Monsuns sich wahrscheinlich verstärkten, teilte das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung am Donnerstag mit. Das könne weitreichende Folgen für die Landwirtschaft des Landes, aber auch auf die nationale Wasserversorgung und das Risiko von Überschwemmungen haben. Die Untersuchung wurde in den "Geophysical Research Letters" veröffentlicht.

In Indien entfallen 80 Prozent der jährlichen Regenfälle auf die Monsun-Zeit zwischen Juni und September. Laut der Studie würden die täglichen Schwankungen um 13 bis 50 Prozent zunehmen, wenn weiter unvermindert Treibhausgase ausgestoßen werden. Bei einer Begrenzung der globalen Erwärmung auf weniger als zwei Grad wäre die Veränderung mit acht bis 24 Prozent immerhin deutlich geringer. Studienautor Anders Levermann erklärte die Folgen größerer Schwankungen damit, dass es nicht immer sinnvoll sei, nur auf den Mittelwert der Regenmengen zu schauen: "Wenn der Regen erst als Sturzbach kommt, und danach herrscht Trockenheit, kann das fatal sein, auch wenn im Durchschnitt die Regenmenge gleich bliebe." (APA/red, derStandard.at, 20.6.2013)