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LeBron James wurde zum wertvollsten Spieler des Finales gekürt.

Foto: REUTERS/Joe Skipper

Die Miami Heat sind wie im Vorjahr das beste Team der National Basketball Association (NBA). Angeführt von Superstar LeBron James gelangte die Franchise aus dem Süden Floridas am Donnerstag (Ortszeit) mit einem 95:88-Heimsieg im entscheidenden siebenten Spiel der "best of seven"-Finalserie gegen die San Antonio Spurs zum dritten Titel ihrer Clubgeschichte nach 2006 und eben 2012.

James führte die Heat in der American Airlines Arena vor knapp 20.000 Zuschauern im finalen Spiel der hochstehenden Serie auf magistrale Weise zum Triumph. Einmal mehr bewies der prägendste Basketballer der Gegenwart in wichtigen Momenten seinen Wert. Nicht einmal die lebende Legende Michael Jordan kann in entscheidenden Spielen von NBA-Finalserien eine bessere Trefferquote vorweisen als James (im Schnitt gut 34 Punkte).

Im 1315. und letzten Spiel der NBA-Saison war er ein nicht zu stoppender Teamleader, verteidigte gegen Tony Parker ausgezeichnet, holte zwölf Rebounds herunter - und vor allem warf er 37 Punkte. James brachte Miami 27,9 Sekunden vor Schluss mit einem "Jumpshot" entscheidend 92:88 in Führung.

LeBron James: "Ich habe viel Arbeit investiert"

Diese Würfe, meistens aus der Drehung und gegen die Laufrichtung getätigt, hatte er im Hinblick auf diese Saison hin explizit trainiert, um ein noch besserer Spieler zu werden. "Ich habe viel Arbeit investiert. Das Resultat hat man auf dem Court gesehen", sagte James.

Jenen Kritikern, die nach weniger dominanten Leistungen in den ersten Finalspielen Zweifel angemeldet hatten, gab James auf dem Parkett die passende Antwort. Folgerichtig wurde er, der innerhalb eines Jahres nun zweifacher NBA-Champion und Olympiasieger geworden ist, zum zweiten Mal in Folge zum wertvollsten Spieler der Finalserie gewählt.

San Antonio musste sich bei der fünften Teilnahme an einer NBA-Finalserie erstmals bezwingen lassen. Vom Lob von Miamis Dwayne Wade ("Das war die schwierigste Serie, die wir jemals gespielt haben") können sich die Spurs freilich nichts kaufen. Sie leisteten erbitterte Gegenwehr, aber letztlich leisteten sie sich auch die entscheidenden Fehler.

Ginobili: "In Gedanken immer noch in Spiel sechs"

Ganz offensichtlich hinterließ die in der "Overtime" verlorene vorherige Partie, in der die Spurs bis fünf Sekunden vor Schluss der regulären Zeit geführt hatten, ihre Spuren. "Ich war in Gedanken immer noch in Spiel 6", gab Manu Ginobili zu. Vielleicht war damit zu erklären, dass der Argentinier in der Schlussphase zweimal leichtfertige Passfehler beging.

Den Spurs rutschte der Titel sprichwörtlich durch die Finger. Tim Duncan etwa, der als erst zweiter Spieler der Geschichte in drei Jahrzehnten hätte Champion werden können, vergab weniger als 50 Sekunden vor Schluss die Chance auf das 90:90. Der 37-jährige Altmeister brachte den Ball in zwei Anläufen nicht im Korb unter, kurz darauf warf James auf der Gegenseite den erwähnten "Jumpshot".

Bei den Verlierern herrschte natürlich Enttäuschung vor, die Leistung Miamis wurde aber anerkannt. "Wir haben nicht unser bestes Match gespielt, aufgrund unserer Defensive und unserer Physis", sagte Spurs-Coach Gregg Popovich. "Aber ich kann meinen Spielern nicht böse sein. Sie haben alles gegeben, um überhaupt so weit zu kommen." Parker zur Niederlage: "Wir hatten im sechsten Match eine super Chance, aber so ist der Sport."

Einmal mehr zeigte sich, wie schwer es als Auswärtsteam ist, eine "Belle" für sich zu entscheiden. In 14 von 17 Fällen misslang es, letztmals wurde vor 35 Jahren Washington auf fremdem Parkett (in Seattle) NBA-Champion. Aus dem Team des Titelverteidigers war damals erst ein Spieler geboren: Guard Ray Allen mit Jahrgang 1975. (APA, 21.6.2013)