Frankfurt am Main - Der Euro ist am Freitag zum US-Dollar auf den niedrigsten Stand seit zwei Wochen gefallen. Im Tief kostete die Gemeinschaftswährung 1,3128 Dollar. Das waren gut ein Cent weniger als am Morgen und zwei Cent weniger als zu Wochenbeginn. Ausschlaggebend für die Verluste sind die amerikanische Geldpolitik und neue Sorgen um Griechenland. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3180 (Donnerstag: 1,3200) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7587.

Nachdem der Euro bis zur Wochenmitte auf gut 1,34 Dollar zugelegt hatte, verpasste ihm die geldpolitische Wende in den USA einen massiven Dämpfer. Seither hat die Gemeinschaftswährung rund drei Cent an Wert verloren. US-Notenbankchef Ben Bernanke hatte zur Wochenmitte eine baldige Verringerung der milliardenschweren Fed-Anleihekäufe in Aussicht gestellt. Der Dollar konnte davon stark profitieren, weil eine geringere Geldschwemme den Außenwert des Dollar stützt. Darüber hinaus gab sich die Federal Reserve zuversichtlicher für die Binnenkonjunktur, was die amerikanische Währung attraktiver macht.

Am Freitag wurde der Euro darüber hinaus von neuen Problemen in Griechenland belastet. Zum einen verließ mit der Demokratischen Linken der kleinste Koalitionspartner die Regierung. Hintergrund ist der Streit um die Schließung des staatlichen Rundfunks ERT. Zudem droht der Internationale Währungsfonds (IWF) einem Zeitungsbericht zufolge, seine Finanzhilfen für Athen einzustellen. Grund: Der IWF hat im Staatshaushalt Athens eine Finanzierungslücke für das zweite Halbjahr 2014 ausgemacht, die nun gestopft werden muss. Ansonsten würden es die Regeln des IWF verbieten, weitere Hilfen auszuzahlen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85330 (0,85450) britische Pfund, 128,66 (129,26) japanische Yen und 1,2257 (1,2319) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1295,25 (1292,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 30 870,00 (31 180,00) Euro. (APA, 21.6.2013)