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Foto: Patrick Sinkel / DAPD

Die Veröffentlichungen über das geheime Internetspionageprogramm PRISM haben eine Vertrauenskrise in die großen US-basierten Softwarehersteller ausgelöst. Auch wenn die einzelnen Unternehmen jeglichen direkten Zugriff auf ihre Server durch US-Geheimdienste strikt verneinen, bleiben doch viele Zweifel an dieser Darstellung.

Project Chess

Und dieses Misstrauen dürfte sich durch einen aktuellen Bericht noch weiter verstärken: So berichtet die "New York Times", dass Skype bereits seit rund fünf Jahren mit den US-Geheimdiensten zusammenarbeitet. Das "Project Chess" sei einst ins Leben gerufen worden, um die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für das Mitlauschen von NSA und Co. auszuloten.

Rückblick

Das Programm datiert damit lange vor dem Kauf durch Microsoft beziehungsweise sogar vor der Übernahme durch Ebay. Nur wenige Manager seien in die Existenz von "Project Chess" eingeweiht worden. Noch vor wenigen Jahren hatte Skype strikt verneint, dass es überhaupt möglich sei, die Konversationen zu belauschen.

Fragwürdig

Im Vorjahr hatte Microsoft Berichte dementiert, dass das Unternehmen Änderungen an Skype zum leichteren Abhören vorgenommen hat. Dies dürfte insofern stimmen, als diese Modifikationen offenbar schon vor dem Microsoft-Kauf erfolgt sind. Die unlängst geleakten PRISM-Dokumente geben das Skype-Einstiegsdatum mit dem 6. Februar 2011 an, und damit wenige Monate vor der Microsoft-Übernahme.

Fragen

Wie bei all den aktuellen Leaks muss allerdings betont werden, dass es auch in diesem Fall noch einige offenen Fragen gibt. So geht der Bericht nicht auf die Frage ein, in welchem Umfang die Behörden Zugriff auf Skype haben, ob dies nur nach richterlicher Anordnung oder - wie es die ursprünglichen PRISM-Berichte suggeriert haben - uneingeschränkt möglich ist. (red, derStandard.at, 21.6.2013)