Da staunte so mancher Besucher nicht schlecht, als am Donnerstagabend plötzlich Ex-Top-Model Waris Dirie am Laufsteg der Abschlussschauen der Modeschule Hetzendorf wie ein Springinkerl zwischen den Zuschauern auftauchte.

Ihr Job war es allerdings nicht, Mode vorzuführen, sondern  ein bisschen über ein Kooperationsprodukt der Schule mit ihrer Desert Flower Foundation zu parlieren, welche für den Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung steht. 

Dirie war bestens gelaunt, trug Hütchen und busselte drei Hetzendorfschüler, deren Entwürfe im Rahmen dieser Kooperation produziert werden sollen. Der Erlös aus dem Verkauf soll der Foundation zugute kommen.

Im Scheinwerferlicht tauchten an den beiden Tagen der Modeschauen neben Dirie, jeder Menge Models auch die Auserwählten für die Stipendien der Stadt Wien sowie die Preisträger des Wettbewerbs "Fewa, Fashion & Function" auf. Erstere wurden von Stadtrat Christian Oxonitsch übergeben.

Ansonsten war es im Zelt hinter der barocken Anlage der Modeschule so voll wie heiß und das gleich vier Mal, denn so oft wurden die rund 200 Entwürfe in den vergangenen beiden Tagen den Laufsteg rauf und runtergetragen. Erweitert wurde dieser heuer auch durch die prachtvolle Gartenanlage des Schlosses hinter deren Baumriesen so manches Model nach absolviertem Catwalk elfengleich entschwand.

Apropos Catwalk: Unter den Klängen von Leonard Cohen bis hin zur obligaten Technowumme gab es jede Menge sehr Unterschiedliches zu sehen: Farblich von weißblass bis hin zu allen Farben des Malkastens, materiell von Strick über Bast bis hin zu Leder. Auffällig war in diesem Jahr neben vielen Fächern im Publikum ebenso die beachtliche Zahl von Kopfschmuck auf den Modelhäuptern. Auch hier war die Bandbreite eine breite, so zierte das eine Haupt ein Turban,  das andere gar ein Krickerl. (Michael Hausenblas, derStandard.at, 21.6.2013)

Foto: Wolfgang Simlinger
Foto: Wolfgang Simlinger
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