Genf - Die "systematische Entwürdigung" palästinensischer Kinder im Gazastreifen und im Westjordanland wirft ein Donnerstagabend veröffentlichter Report des UN-Komitees für die Rechte des Kindes israelischen Sicherheitskräften vor. Oft würden Kinder auch Folter ausgesetzt oder müssten Geständnisse in Hebräisch unterschreiben - einer Sprache, die sie nicht verstehen.

Im zehnjährigen Untersuchungszeitraum des Reports zwischen 2002 und 2012 heißt es weiter, seien zudem hunderte Kinder bei israelischen Militäroperationen, vor allem im Gazastreifen, gestorben. Sicherheitskräfte würden Kinder als Informanten und als menschliche Schilde missbrauchen. So würden Soldaten etwa junge Palästinenser zwingen, vor ihnen potenziell gefährliche Gebäude zu betreten.

Das israelische Außenministerium sagte in einer ersten Reaktion, man habe derartige Vorwürfe schon in der Vergangenheit entkräftet. Wenn jemand darüber hinaus "seine politische Schlagseite verstärken und Israel prügeln" wolle, indem er alte Vorwürfe wiederaufbereite, dann habe das "keine Wichtigkeit", sagte Ministeriumssprecher Yigal Palmor.

Kirsten Sandberg, die norwegische Vorsitzende des UN-Komitees, bestritt einen politischen Hintergrund. Der Report basiere auf Fakten, nicht auf den Meinungen seiner Ersteller. (Reuters, red, DER STANDARD, 22.6.2013)