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Das war die Parade 2012. In diesem Jahr wurde sie erstmals abgesagt.

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Sofia - Die jährliche Regenbogenparade in der bulgarischen Hauptstadt Sofia "Sofia Pride" ist abgesagt worden. Dies berichtete das Helsinki-Komitee und protestierte gemeinsam mit den OrganisatorInnen dagegen. Sie werfen dem Innenministerium und der Hauptstadtgemeinde vor, dem Druck der Kirche gegen die Homosexuellen nachgegeben zu haben und damit die Versammlungsfreiheit eingeschränkt zu haben.

Die für den morgigen Samstag geplante Veranstaltung wurde auf unbestimmt vertagt, nachdem das Rathaus erklärt hatte, dass wegen eines orthodoxen Feiertags - dem Seelensamstag - das Innenministerium die Friedhöfe prioritär bewachen müsse und nicht genügend Kräfte zur Verfügung stellen könne, um die Parade zur schützen. Das Helsinki-Komitee sprach von einer "manipulativen" Ausrede. Anders als in Westeuropa gedenken die Christen der östlichen Kirchen ihrer Toten dreimal im Jahr.

Bischofskonferenz forderte staatliche Intervention

Die Parade wurde von 12 EU-Staaten und ihren BotschafterInnen - darunter Österreich, Deutschland, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Irland, Großbritannien u.a., sowie auch von den USA - unterstützt. Trotzdem erklärte die Bischofskonferenz der bulgarischen orthodoxen Kirche - die Heilige Synode -, dass der Staat intervenieren sollte und dieser "sodomitische Werbung" ein Ende setzten sollte, da sie die "moralischen Fundamente, die Gesundheit der Kinder und die bulgarische Nation als ganze" gefährde.

Bei der Parade versammelten sich in den letzten Jahren nicht nur Schwule, Lesben, Bi- und Trans*Personen, sondern auch viele heterosexuelle Menschen, die ihre Unterstützung bekundeten. Jedes Jahr wurden aber auch Gegenproteste der Nationalisten von "Ataka" und anderen veranstaltet. (APA, 21.6.2013)